Radreise vom 03.09. - 04.09.2021
von Dortmund - Marl ( geplant: Deutschland - Niederlande - Belgien )
Teilnehmer: Sigrid & Ralf
Radreisen müssen nicht in die Ferne führen !
Wir hatten uns entschieden , die gemeinsame Tour 2021 sollte von Dortmund / Niederlande / Belgien und zurück gehen.
Da die Wochen vor unserer Abreise - wie eigentlich der größte Teil des Sommers 2021 - verregnet waren, wollten wir uns eine Woche vorher entscheiden. Über Plan B hatten wir ebenso reflektiert.
Ralf hatte diese Route ausführlich/ detailgetreu geplant.
Im Vorfeld hatten wir von einem Freund secondhand ein Zelt der Hilleberg-Extraklasse abgekauft. Sogar neue Ortlieb Rack-Pack-Taschen hatten wir uns gegönnt, um unsere Ausrüstung perfekt zu transportieren/zu schützen.
Sicherlich mit Hilfe des Schutzheiligen Christophers und Petrus traten wir unsere Radtour dann am Freitag dem 3.September an.
1. Tag - Freitag, 03.09.2021
Dortmund - Marl
39,8 km - 2,30 Std. - 122 Höhenmeter
Herrlich ! Während in der Vergangenheit alle unsere Radtouren mit dem Zug / Flugzeug / Auto starteten, rollten wir an diesem Tag gleich von zuhause raus und dass noch in kurzen Hosen.
Tanja-Lieblingsmensch bekam unseren Aufbruch mit und machte rasch ein Riebke-to-go-Foto.
Noch rasch meine Instergram-Follower auf newyork2807 informiert: "Auf das Leben fertig los!" Tägliche Reiseberichte / Fotos gibt's ab morgen.
Paar Kilometer von unserer Homebase entfernt befindet sich der Dortmunder Hafen - Europa´s größter Kanalhafen - mit seinem historischen Hafenamt. Es ist immer wieder schön, diese Brücke zu überqueren und die Sicht zu genießen.
Die erste Trinkpause ist fällig.
Mann, wie geht's uns gut !
Von der Waffelmanufaktur Schmidt in Dortmund-Groppenbruch wollten wir uns eine Tüte Waffelbruch gönnen. Hier bekommt man für 2 Euro eine große Tüte dieser süßen Köstlichkeit.
Beim Überqueren der Straße Königsheide merkte ich, dass mit meinem Hinterreifen etwas nicht stimmt.
Der erste Platten - und das bei meinen Schwalbe Marathon-Plus-Reifen.
Eine Stunde ging für diesen Boxenstopp drauf. Da Ralf stets Ersatzwerkzeug/-material dabei hat, wurde gleich ein neuer Schlauch eingezogen.
Weiter geht's !
Entlang des Dortmund-Ems-Kanal radelten wir mittags am Schiffshebewerk Henrichenburg vorbei.
Dieses Bauwerk wurde am 11.8.1899 in Anwesenheit von Kaiser Wilhelm II. in Betrieb genommen. Über 60 Jahre lang war die Anlage in Betrieb. Heute ist das Wahrzeichen ein beliebtes Ausflugsziel entlang der Route Industriekultur Ruhr.
Unser erstes Etappenziel hatten wir nun erreicht !
Birgit und Uli - unsere Freunde und heutige Bed-and-breakfast-Gastgeber - erwarteten uns bereits.
Was hatten wir uns im Vorfeld Gedanken um das Wetter gemacht!
Den Rest des Tages verbrachten wir outdoor mit Essen, Trinken und quatschen.
Ralf und Uli - Polizeikommissare a.D. - wollten nun doch "den Fall klären", wie's zu meinem Platten kam, zumal sich diese Reifen weltweit "unplattbar" nennen dürfen. Mit bayrischem Bier, Glückauf-Feuer, Uli´s Soundtrack und wie immer - wenn wir mit Birgit und Uli zusammen sind - guten Gesprächen ging dieser Tag zu Ende. Am nächsten Tag wollten wir den Niederrhein erreichen. Uli will uns die ersten Kilometer begleiten.
2. Tag - Samstag, 04.09.2021
Marl - Marl/Wesel Datteln Kanal und zurück nach Dortmund
15,5 km - 1,11 Std. - 129 Höhenmeter
Nach dem Frühstück wollen wir gleich los.
Uli´s Nachbar Werner - selber Radliebhaber - will uns mal mit Vollgepäck sehen/verabschieden.
Er ist beeindruckt und macht ein Foto von uns.
Nach einigen Kilometern - wir radeln durch einen Marler Park - merkte ich, dass mit dem Vorderrad meines Volotraums was nicht stimmt.
Mein Hilferuf: RAAALF STOPP !!!
Eine leichte Acht ist im Vorderrad, die wollen wir im nächsten Ort in einem Radgeschäft richten lassen. Sonst ist nichts festzustellen.
"Du kannst wieder radeln", meinte mein Mann und Co-Biker.
Ein paar Meter weiter hat Uli uns an den Wesel-Datteln-Kanal navigiert.
An der Hürfelder Brücke will Uli sich verabschieden.
Hier schaut sich Ralf noch einmal das Vorderrad an und stellt fest: Der Flansch der Vorderradnabe zur Aufnahme der Speichen ist an zwei Stellen komplett weggebrochen.
Seit diesem Zusammenbruch weiss ich, dass ich neben meiner Rohloff-Nabe vorne "eine" Chris King habe.
Chris King aus Portland/USA gilt in der MTB-Szene als König der Steuersätze. Seine Naben seien legendär. Und seit 2019 soll man eine lebenslange Garantie auf alle Komponenten dieser Schmiede erhalten. Meine Nabe dagegen ist älter.
Ralf versuchte telefonisch Fachwerkstätten aus der Umgebung anzurufen/Kapazitäten abzufragen.
--- Vergebens ---
Um 10.40 Uhr verabschiedet sich unser Traum von dieser Tour.
Birgit und Uli bringen uns und unser gesamtes Equipment nachhause. Wir fühlen uns bescheiden.
Eigentlich wollten wir heute Jutta und Michael in Kalkar aufsuchen - unsere Gastgeber für Tag 2.
Wir hatten uns so auf die Beiden gefreut. So ging's mit dem Auto nach Kalkar.
"Ist das Leben nicht ein ständiger Plan B ?"
Am Montag ging's in Reisebüro und 2 Tage später hob der Vogel Richtung Türkei ab.
Inzwischen ist mein Rad wieder top. Die Chris King wurde ausgebaut, ein SON-Nabendynamo wurde eingebaut. Da mein Fahrrad bisher keine Vorderbeleuchtung hatte, bekam ich gleich die Leuchtexplosion der Firma Busch & Müller und die noch Made in Germany. Der Bruch der Nabe kostete nicht nur das Tourenende sondern war mit Aufrüstung und Inspektion auch noch richtig teuer.
Wir werden definitiv diese Tour erneut starten - wahrscheinlich im nächsten Jahr. Auf Orte wie Renesse, Brügge, Gent und Antwerpen hatten wir uns richtig gefreut.
Dieser Bericht geht also weiter - bleibt dran.
Bei dieser Gelegenheit möchten wir uns bei Birgit, Uli, Jutta und Michael bedanken.
Ihr habt uns nicht nur fürstlich bewirtet sondern auch moralisch wieder aufgebaut.
Danke für eure Freundschaft / Unterstützung.