Mai 2010 / Kroatien - Montenegro

Radtour vom 10.05.2010 – 23.05.2010

von Kroatien/Omis nach Montenegro und zurück


Teilnehmer:

Ralf & Burkhard

Planung !


Nachdem ich mit Dieter die Toskanatour 2009 teilweise durchgeführt und aus familiären Gründen nach 5 Tagen abbrechen musste, stand für dieses Jahr wieder eine Kroatientour mit Burkhard an. Burkhard hatte sich für die Tour 2009 eine familiäre Auszeit genommen. Dieter hatte bereits in diesem Jahr eine Tour in Mallorca, will aber 2011 unbedingt wieder mitfahren. Wir hatten ja 2006 und 2008 in 2 Touren einen Großteil von Kroatien abgeradelt. Allerdings waren wir mit den Rädern noch nicht auf der Insel Hvar. Außerdem reizte uns der Süden, Montenegro. Wir stellten uns eine Reise bis Ulcinj vor. Einen Großteil der Strecke würde zwar wieder zurück gefahren werden, aber eine andere Blickrichtung ergibt manchmal auch ganz andere Einblicke. Wir starteten wieder in Omis / Nemira. Den Wagen konnten wir wieder bei Ivo Baucic abstellen. Hierfür ein ganz besonderer Dank an Ivo Baucic. Die Fahrt sollte so ca. über 950 Km und ca. 17 Tage gehen.


1. Tag - Montag, 10.05.2010
Anreise nach Omis / Nemira
ca. 1500 Km Auto / 4,2 Km Rad

Mein Rad und meine Sachen hatte ich bereits am Vorabend verpackt. Wir fahren mit unserem Zweitwagen, nur dieser hat eine Anhängerkupplung für den Radträger. Mit brutalen 45 PS wollen wir ins schöne Kroatien. Wir wollten so gegen 01:30 Uhr bei Burkhard losfahren. Um 00:15 Uhr werde ich von selber wach. Die innere Uhr !!! Ich hatte einige Stunden gut geschlafen und fühlte mich ziemlich frisch. Rasch noch einen Tee und einen Espresso, dann geht es um 01.05 Uhr zu Burkhard. Bei meiner Ankunft wartet er bereits. Er teilt mir mit, dass er nur 2 Stunden geschlafen hat. Eine Familienfeier, deshalb sind wir dieses Jahr auch ca. 10 Tage später zur Tour aufgebrochen. Dass die Familienfeier aber so lange dauert, hat er selber wohl auch nicht gedacht. Gut das ich zumindest einigermaßen ausgeschlafen bin. Wir müssen noch sein Rad und seine Sachen verpacken. Gegen 01.45 Uhr geht es dann endlich los. Burkhard macht es sich zunächst im Beifahrersitz so gut wie möglich bequem und schlummert die erste Zeit. Ich fahre den größten Teil der Strecke, Burkhard schläft immer wieder ein. Nachdem es dann hell geworden ist, fühlt er sich auch ganz fit und übernimmt für einige Zeit das Fahren. Nachdem wir dann wieder gewechselt hatten, stellt er fest, dass seine Videokamera defekt ist. Wir bekommen sie auch nicht zum Laufen. Dieses Jahr gibt es für uns keinen Videofilm. Der kleine Corsa läuft und läuft, fast wie der alte Käfer. Unterwegs machen wir ausreichend Pausen. Kurz vor Split, werden wir von der Schnellstraße runter nach Split auf eine Umleitung über die alte Straße geschickt. An einer roten Baustellenampel halten wir als erstes Fahrzeug, werden aber bestimmt noch von 5 hinter uns fahrenden Fahrzeugen überholt, die bei Rot fahren. Ich mach mir meine Verkehrsvorschriften wie sie mir gefallen, wir sind wieder in Kroatien !!! Gegen 18:30 Uhr erreichen wir Nemira. Bei Ivo gibt es erst einmal den obligatorischen Begrüßungsschnaps ( 3 für jeden !!! ) und natürlich auch ein Zimmer.
Nachdem wir ausgepackt haben, geht es mit den Rädern zum Essen ins Restaurant Babilo. Es hat zwischenzeitlich leicht geregnet. Hoffentlich ist morgen besseres Wetter !!!



2. Tag – Dienstag, 11.05.2010
Omis / Nemira - Bacina / Ploce
86,4 Km – 18,2 Km/h


Wir werden um 06.45 Uhr wach. Der Wecker war auf 07.00 Uhr gestellt. Wir wollen auf dem Balkon frühstücken, müssen den Tisch aber unter das Vordach ziehen. Es fängt leicht an zu regnen. Das Wetter war bei den letzten beiden Touren auch besser. Hoffentlich wird es wieder besser, den ersten Tag bereits im Regen zu starten hatten wir eigentlich nicht vor. Es ist bedeckt, hört aber immer wieder auf zu regnen. Um 09.25 Uhr geht es los. Die ersten 50 Meter den Berg von Ivo hoch schieben wir die Räder, es werden hoffentlich die Einzigen sein. Hier ist es so steil, das wir schon ohne Gepäck Schwierigkeiten hatten, den Berg hoch zu kommen. Es sind bestimmt 20 %. Wir kommen zunächst gut voran. Unterwegs gibt es immer mal wieder eine kurze Trinkpause. Kurz hinter Markarska fängt es dann stärker an zu regnen. Jetzt heißt es erst mal das Gepäck wasserdicht verpacken. Immer wieder leichter Regen und zwischendurch trockene Phasen. Der Wind nimmt immer mehr zu. Gegen 13.00 Uhr wird der Regen stärker. Wir suchen erst einmal eine Konoba auf und warten den Regen ab. Gegen 14.00 Uhr erreichen wir Drevnik. Hier wollen wir auf unserem Rückweg von Hvar aus anlegen. Bis dahin sind es aber noch ein paar Tage und einige gefahrene Kilometer. Wir machen erst einmal eine größere Mittagspause. In einer kleinen Bar am Fähranleger gibt es erst einmal für jeden 2 Cappuccino und die mitgebrachten Sachen zu Essen. Danach geht es im trockenen weiter. Der Himmel ist zwar bewölkt, es regnet aber zum Glück nicht mehr. So langsam merken wir am ersten Tag auch unsere Beine. Kurz vor der Ankunft in Bacina erreichen wir die Seen. Hier machen wir noch einmal eine kurze Pause. Um 16.45 Uhr kommen wir in Bacina an. Hier hatten wir bereits 2008 ein Zimmer und fragen bei der Vermieterin wieder nach. Das kleine Zimmer ist frei, nur das Restaurant wird gerade renoviert. Unsere Vermieterin bietet uns an, uns ins nächste Restaurant zu fahren und auch wieder abzuholen. Mit dem Wetter während der Fahrt hatten wir dann doch noch Glück, es fängt wieder leicht an zu regnen. Zur Belohnung gibt es erst einmal einen Schluck. Nach Duschen und Wäsche waschen machen wir und dann doch zu Fuß zum Restaurant auf, stellen dann aber doch fest, das es zu weit ist. Also umgekehrt und die Vermieterin gefragt, sie fährt uns. Beim Bezahlen stelle ich fest, dass die Digikamera fehlt. Das Suchen im Lokal geht los. Dann fällt mir ein, dass ich sie wohl im Wagen unserer Vermieterin liegen gelassen habe. Stimmt, sie lag auf der Rückbank. Puh, nach dem Ausfall der Videokamera wäre das der nächste Nackenschlag gewesen. Es fängt wieder leicht an zu regnen. Bettruhe ist für den ersten Tag 22.00 Uhr. Der erste Tag ist immer der härteste.
3. Tag – Mittwoch, 12.05.2010
Bacina / Ploce - Ston
57,9 km - 15,5 km/h - 454 Höhenmeter



Neben unserem Quartier befindet sich ein kleiner Supermarkt. Ich gehe Brot und Wasser für die Fahrt holen. Auf der kleinen Terrasse gibt es ein Frühstück. Das Wetter ist teilweise gut. Blauer Himmel, aber ganz viel Wind. – YUGO - Um 08.30 Uhr brechen wir auf. Wir wollen eigentlich bis Civat. Mal schauen, ob das bei dem Wind klappt. Gleich bei den ersten Anstiegen merken wir, dass wir unser gestecktes Ziel heute wohl nicht erreichen werden. Der Wind ist so stark, das wir selbst in den Abfahrten in die Pedale treten müssen. Ganz zu schweigen bei den Anstiegen – wir meinen wir stehen, Wind wie bei Radfahrern üblich, immer nur von vorne. Selbst auf den ebenen Strecken kommen wir kaum über 15 Km/h. Die Fahrerei zehrt ganz schön an den Kräften. Es geht teilweise ganz schön in die Höhe vor Neum.Vor der kleinen Grenze nach Bosnien gibt es um 10.30 Uhr erst einmal etwas zu Essen. Wir holen den kleinen Gaskocher raus und suchen eine windgeschützte Stelle um Wasser heiß zu machen. Die Pause tut gut.
Hier beschließen wir auch, nicht bis nach Civat durch zu fahren sondern in Ston den Tag zu beenden. Das war auch eine gute Idee. Als wir die Mauer von Ston sehen, sind wir schon fix und foxy. In Ston finden wir sofort unser Quartier von 2008. Wir werden freundlich begrüßt und man erkennt uns Radfahrer auch sofort wieder. Es gibt auch sofort wieder den leckeren selbstgemachten Wein. Nach dem Duschen geht es auf die große Mauer. Oben angekommen, knicke ich erst einmal um. Der Knöchel wird sofort schön dick. Hoffentlich kein Bänderriss. Ich muss mich erst einmal setzen. An Laufen ist nicht zu denken. Nach einiger Zeit geht es dann aber doch langsam wieder. Hoffentlich geht es Morgen besser, sonst ist die Tour hier schon beendet. Jetzt erst einmal zum Abendessen. Das gleiche Lokal wie 2008. --- Das war richtig gut !!! --- Gegen 22.00 Uhr geht es ins Quartier. Das Laufen bereitet mir ganz schön Probleme. Zu regnen hat es auch wieder angefangen. Hoffentlich ist mein Fuß und das Wetter morgen besser.

4. Tag – Donnerstag, 13.05.2010
Ston - Civat
71,4 Km - 16,8 Km/h - 692 Höhenmeter

In der Nacht hat es stark geregnet. Es plätschert und plätschert. Zumindest geht es mein Fuß besser. Er ist zwar noch ziemlich geschwollen, schmerzt aber nicht mehr. Das Fahren müsste also gehen. Nur wie soll das bei dem Wetter gehen, ohne das wir sofort nass sind. Also zunächst erst einmal frühstücken. Genau wie beim letzten mal im Wohnzimmer unserer Vermieter. Nach dem Frühstück reißt der Himmel auf und die ersten blauen Flecken sind zu Sehen. Wir packen zusammen uns wollen fahren. Vor der Tür steht das Fahrrad unseres Vermieters. Wir fragen, ob er mitfahren will, worauf er entgegnet, das wir bei seinem Hightech Rad nicht mitkommen würden. Er bleibt lieber zu Hause.
Auf Grund des Regens ist eine sehr hohe Luftfeuchtigkeit. Trotzdem kommen wir gut voran. Zu Mittag erst einmal eine kurze Rast direkt am Meer. Danach geht es weiter in Richtung Dubrovnik. Da wir 2008 für 2 Tage in Dubrovnik halt gemacht hatten, lassen wir Dubrovnik liegen und fahren weiter. Es geht in die Höhe und die Absicherung zum Steilhang ist nicht sehr hoch. Mit gehörigem Respekt halten wir seitlichen Abstand. Oben angekommen genießen wir erst einmal den Ausblick. Mein Knöchel bereitet mir keine Probleme mehr. Es folgt eine lange Abfahrt. Bei der Einfahrt nach Cavtat sehen wir schon Information. Rein und wir bekommen ein tolles Apartment. Nach Wäsche waschen geht es in den Ort. Heute gibt es Pizza und dazu Live – Musik von einem Duo. Wir bleiben bis 23.30 Uhr. Danach geht es steil bergauf zum Apartment.

5. Tag – Freitag, 14.05.2010
Cavtat - Tivat
96,4 Km – 17,0 Km/h – 468 Höhenmeter


Wir werden um 07.00 Uhr durch den Wecker geweckt. Burkhard holt Frühstück. Es gibt u.a . Rührei mit Brot. Zunächst ist blauer Himmel, es zieht aber schon wieder zu. Wir haben im Apartment einen Fernseher, also die Nachrichten abwarten und den Wetterbericht beobachten. Über Südeuropa liegt ein starkes Sturmtief. Es soll teilweise sintflutartig regnen. Na, das sind ja tolle Aussichten. Zunächst klart es dann doch wieder auf und wir fahren so gegen 09.00 Uhr los. Die ersten Meter auf der Magistrale gehen steil in die Höhe. Dann die ersten Warnschilder. Hier ist es gefährlich. Hoffentlich werden wir nicht angegriffen !!! Wildschweingefahr auf den nächsten Kilometern !!!!! Glück gehabt !!!!
Dann geht es zur Grenze nach Montenegro noch einmal in die Höhe. Gegen 10.30 Uhr sind wir in Montenegro. Jetzt geht es erst einmal steil bergab. Da wir nassgeschwitzt sind und jetzt eine lange Abfahrt kommt, ziehen wir die Regenjacken an, darunter hält sich die Wärme ein wenig, sonst würde es zu kalt. Ein Mittagessen gibt es vor der Einfahrt zur Bucht von Kotor. Das Wetter hält.
Beim Anblick der Bucht von Kotor entschließen wir uns, nicht die Fähre zwecks Abkürzung zu nehmen, wir wollen die Bucht abradeln. Insgesamt sind es mehr als 30 Kilometer. Die Straße geht immer unten am Wasser entlang und ist flach. Eine Traumkulisse !!! In Kotor hatten wir eigentlich vor, die Fahrt für heute zu beenden. Zunächst gibt es erst einmal ein Eis und dann geht es aber doch noch weiter bis nach Tivat, damit der morgige Teil nicht ganz so lang wird. Wir nehmen die alte Straße direkt am Wasser entlang. Super Gegend. Gegen 17.15 Uhr sind wir in Tivat. Es ist bislang die längst Etappe und Burkhard klagt über Knieprobleme. Die Zimmersuche ist hier gar nicht so einfach, hier sind nicht so viele Quartiere wie in Kroatien. Für 10.- Euro pro Person finden wir dann doch ein Zimmer in der Nähe vom Hafen. Nicht sehr groß, aber sauber und wir wollen ja auch nur eine Nacht bleiben. Immerhin hat es einen Stern. Danach geht es zum Essen, auch gut und günstig. Den Wecker für Morgen stellen wir eine halbe Stunde früher, damit wir zeitig weiter kommen.

6. Tag – Samstag, 15.05.2010
0 Km


In der Nacht merkten wir schon, das es heftig regnet und ein schweres Gewitter tobt. Der Wecker klingelt um 06.30 Uhr. Sintflutartige Regenfälle. Wir stellen den Wecker auf 8 Uhr und schlafen weiter. Um 8 Uhr das gleiche Bild. Also gehen wir erst einmal frühstücken, was aber gar nicht so einfach ist, da wir ja nicht völlig durchnässt im Lokal ankommen wollen. Das Balkantief hat uns wohl voll erwischt und wir beschließen heute nicht weiter zu fahren. Nach spätestens 100 Metern wären wir pitschnass. Unsere Vermieterin freut sich über unsere Verlängerung. Da wir aber nicht untätig herumliegen wollen ( Tisch und Stuhl war in unserer 1 Stern Luxusherberge nicht vorhanden ) entschließen wir uns, nach Kotor mit dem Bus zu fahren. Um 11.00 Uhr geht es los. In Kotor hat es dann zumindest für 2 Stunden nicht geregnet und so können wir uns die Altstadt anschauen. Danach geht es zurück. Gut das ich nach der Busverbindung nachgefragt habe, Tivat war nämlich nicht ausgeschrieben. Da hätten wir lange warten können. Zwischendurch immer wieder sintflutartiger Regen. Jetzt bleibt nur noch das Abendessen. Ja nicht weit weg, sonst kommen wir bei dem Wetter nicht mehr einigermaßen trocken ins Zimmer zurück. Also nur über die Straße und das gleiche Lokal wie gestern Abend und heute Morgen beim Frühstück. Zumindest können wir hier das DFB-Pokal-Endspiel sehen. Zum Lesen haben wir nichts mit und zu Kaufen gibt es in Deutsch auch nichts. Wir waren ja aufs Radfahren eingestellt. Um 23.00 Uhr geht es mit der Hoffnung ins Bett, das morgen besseres Wetter ist.

7. Tag – Sonntag, 16.05.2010
0 Km


Der Wecker schellt um 07.00 Uhr. Es regnet immer noch, nein, es schüttet immer noch. Wir packen dennoch zusammen, man soll die Hoffnung ja nicht aufgeben. Also wieder erst einmal ins gleiche Lokal zum Frühstück. Zumindest ist dort das Essen sehr gut. Frühstück gibt es aber erst um 10.00 Uhr. Es gibt aber schon Tee und Cappuccino. Die Gesamtstimmung rutscht immer mehr in den Keller. Bei dem Regen könnten wir eigentlich nur fahren, wenn es wenigstens mal für 2 – 3 Stunden einigermaßen trocken bleiben würde, daran ist aber nicht zu Denken. Es ist auch erheblich kühler geworden. Wir hatten die Sachen hoffnungsvoll schon mal aufs Fahrrad geladen, nehmen sie jetzt wieder runter. Heute wird es wieder nichts. Also wieder zur Vermieterin und das Zimmer noch für einen Tag länger gebucht. Wir hängen einfach nur ab. Gegen 14.30 Uhr hört der Regen auf. Es ist zwar immer noch dunkel, aber zumindest trocken. Wir unternehmen einen Spaziergang durch den Ort und den Hafen, zum Fahren ist es schon ein wenig spät und noch zu unbeständig. Danach geht es zum dritten Mal ins gute Restaurant zum Abendessen. Hoffentlich geht es morgen weiter.

8. Tag – Montag, 17.05.2010
Tivat - Cavtat
67,6 Km – 14, 2 Km/h – 841 Höhenmeter

Der Wecker schellt wieder um 7 Uhr. Es ist bewölkt, aber trocken. Super, wir können weiter. Nach dem Frühstück auf dem Balkon packen wir schnell unsere Sachen. Um 08.30 Uhr geht es los. Wir fahren jetzt nicht mehr weiter in den Süden. Durch den Wind am 2. Tag und den beiden Regentagen haben wir zu viel Zeit verloren und die Gesamtplanung lässt sich jetzt nicht mehr durchführen. Wir beschließen, zurück zu fahren. Bis zur Fähre ist es eine halbe Stunde. Die Überfahrt dauert nur 10 Minuten und ist für Radfahrer kostenlos. Geld gespart !
Wir wollen an der Küste entlang fahren. Das klappt auch, drückt den Stundenschnitt aber ganz schön nach unten. Schlechte Straße, immer wieder Bodenschwellen, dafür aber kaum Verkehr. In Herceg Novi fahren wir eine ganze Zeit lang entgegen einer Einbahnstraße. Wir finden aber keinen anderen Weg. Als Grenzübergang wählen wir einen Nebenübergang an der Küste. Ob wir hier durchkommen ? Es geht ganz schön nach oben. Am Grenzübergang ist bis auf den Grenzbeamten kein weiterer Mensch. Nach der Passkontrolle grinst uns der Beamte freundlich zu. Er weiß nämlich schon was auf uns zukommt. Dubrovnik ist ausgeschildert. Eine alte Passtraße, laut GPS ca. 15 % Steigung, na fein. Wir fahren mit mehreren Pausen aber trotzdem hoch, schieben ist nämlich auch nicht besser. Danach geht es immer wieder rauf und runter, aber kein Fahrzeugverkehr, herrlich. Mittagspause ist in einem Haltestellenunterstand, hier ist nämlich kein Wind und wir können einen Cappuccino machen. Hier werden wir angesprochen, das wir den Weg an der Küste entlang weiter nehmen sollen. Dieser soll landschaftlich schöner sein. Als wir aufbrechen, ist Burkhard auf einmal weg. Ich hatte nicht mitbekommen, das er nicht mit mir aufgebrochen war, da ich vorne fuhr. Es ging um die Ecke und auch sofort steil den Berg hoch, bestimmt wieder so 15 %. Auf einmal geht mein Handy – Burkhard. Also wieder zurück, da war eine Abbiegung und Burkhard wusste nicht, welchen Weg ich genommen hatte. Jetzt ging es gemeinsam den Berg hoch. Oben angekommen, fing es an zu regnen. Nicht schon wieder ! Wir stellen uns erst mal auf einem Friedhof unter. Hier ist es zumindest trocken. Nach ca. 30 Minuten hört es wieder auf zu regnen. Es geht weiter. Wir treffen auch unseren Hinweisgeber wieder. Ein Kroate aus Calgary. Nach einem kurzen Plausch geht es weiter. Der Tipp mit der Nebenstrecke war wirklich gut, kaum Verkehr und tolle Landschaft. Die Nebenstrecke endet kurz vor dem Flughafen in Cavtat.
Am Flughafen holen wir uns erst einmal Lektüre für Regenstunden. Die Auswahl ist aber nicht sehr groß. Es fängt wieder leicht an zu regnen und wir fahren zu unserem Apartment von vor 3 Tagen. Es ist frei und wir nehmen es. Falls es doch wieder länger regnen sollte, haben wir zumindest zur Abwechselung einen Fernseher auf dem Zimmer. Ich radle noch zum nächsten Supermarkt und hole eine Flasche Wein. Diese genießen wir teilweise auf dem überdachten Balkon mit einer tollen Aussicht. Burkhard hat sich die Flughafenlektüre unter den Nagel gerissen, was bleibt mir ? Tagebuch schreiben. Nach eine Maschine Wäsche geht es zum Abendessen. Es ist empfindlich kühl geworden, die Grundwärme fehlt.


9. Tag – Diensttag, 18.05.2010
Cavtat - Ston
79,2 Km – 16, 1 Km/h – 680 Höhenmeter


7 Uhr ist unsere Zeit zum Aufstehen. Die Sonne kommt immer mal wieder durch. Nach einem ausgiebigen Frühstück geht es erst um 09.30 Uhr los, aber erst nachdem wir im Fernsehen den Wetterbericht gesehen haben. Im Fernsehen wird über das WM - Aus von Ballack berichtet. Es ist wieder starker Gegenwind. Was haben wir dieses Jahr eigentlich verbrochen, egal wohin wir fahren, ist entweder Gegenwind oder Regen. Der Anstieg nach Dubrovnik ist gar nicht so steil und wir kommen gut hoch. Von Oben schauen wir uns ein wenig die Kreuzfahrtschiffe an. Hier kommt auch gerade die Armonia, die hatten wir in Kotor auch gesehen. Es geht mit Wind von vorne weiter. In Trestno treffen wir auf ein Radfahrerpaar aus der Schweiz. Bei einem Gespräch erfahren wir, das sie bereits seit 5 Wochen unterwegs sind und eigentlich bis nach China wollen. Eine Homepage haben sie auch. www.windschatten.net. Sie wollen für 1 Jahr aussteigen. Gegenseitig wünschen wir uns gute Weiterfahrt. Das Wetter wird besser, dafür macht mein Tretlager / Pedale aber jetzt so merkwürdige Geräusche. Bei jeder Pedalumdrehung knackt es. Ich kann aber nicht feststellen, worauf das Geräusch zurück zu führen ist. Also geht es mit dem nervigen Geräusch weiter. Gegen 16.15 Uhr sind wir in Mali Ston und wollen eigentlich nur etwas trinken. Mit dem Hinweis, man sei ein Speiserestaurant ( Only Lunch ) wurden wir abgewiesen. Hier sieht man uns nie wieder ! Es gibt dann aber doch etwas bei schönem Sonnenschein auf dem kleinen Marktplatz in Ston. Danach geht es wieder zu unseren Vermietern, denen hatten wir versprochen, das wir auf dem Rückweg bei ihnen wieder übernachten werden. Was gibt es wieder zur Begrüßung ? Den obligatorischen Wein ! Nach dem Abendessen sollte es eigentlich noch ein Stück Stoner – Nudeltorte geben. Die war aber nicht da. - Schade -
Nach einer herzlichen Verabschiedung von unseren Vermietern radeln wir so gegen 9 Uhr los. Von Ston aus geht es in Richtung Prapatno sofort steil hoch. Es ist fast blauer Himmel, aber noch recht kühl. Es geht immer bergauf, das kannten wir aber schon von unserer Tour von 2008. Wir radeln langsam und schauen uns die Gegend an. Hinter Janijna kommt dann der erste richtig heftige Abstieg.
Dann folgt eine kurze Abfahrt und der lange Anstieg zum Denkmal ( 3,5 km mit 8 % Steigung ). Trinkpausen unterbrechen immer wieder den Anstieg in die Höhe. Oben am Denkmal gibt es erst einmal eine Pause.
Kurz darauf folgte auch schon die lange Abfahrt zum Aussichtsparkplatz mit Blick auf Korcula. Auf dem Parkplatz mit Blick auf die Meerenge Korcula / Orebic stellen wir fest, das der Gaskocher undicht war. Wir hatten eine neue Patrone eingesetzt und jetzt war sie leer. Also gibt es keinen Cappuccino mehr. In Orebic geht es erst einmal in einen Supermarkt, die Trinkwasservorräte wieder auffüllen. Beim Anstieg hatten wir alles verbraucht. Wir nehmen um 15.30 Uhr die Fähre nach Korcula. In Korcula fahren wir zu unserem Quartier von 2008. Ein Zimmer ist bei der netten älteren Dame frei. Was gibt es wieder ? Den obligatorischen Begrüßungstrunk. Den können wir natürlich nicht ablehnen.
Jetzt erst einmal Wäsche waschen. Die Sachen sind auf Grund der heutigen Anstiege ganz schon durchgeschwitzt. Über das Geländer dürfen wir die Sachen nicht hängen. Wir bekommen aber 2 Wäscheständer. Ordnung muss sein. Zum Abendessen suchten wir eine Pizzeria auf dem Wallring auf. Lecker und normale Preise. Dann noch ein Eis und ab ins Bett.

11. Tag – Donnerstag, 20.05.2010
Korcula - Vela Luka
42,1 Km – 15, 7 Km/h – 614 Höhenmeter


Wir können auf der Terrasse frühstücken. Kaffee gibt es von unserer Vermieterin. Zum Abschied bekommen wir jeder noch eine Flasche selbstgemachten Rosenschnaps geschenkt. Danke dafür ! 2011 dürfen wir sogar wieder kommen. Es geht jetzt sofort steil in die Höhe. Schwitzen ist angesagt. Mit 504 Metern erreichen wir den höchsten Punkt. An der Abzweigung nach Cara ist eine Baustelle. Eigentlich ist die Straße gesperrt. Wir setzen aber auf „ Lücke „ und fahren doch auf dem neuen Stück durch. Wenn wir nicht durchkommen müssen wir mehrere Kilometer den Berg hoch wieder zurück. Wir haben aber Glück und müssen nur ein paar Meter vor dem Anschluss zur alten Straße auf einem Schotterstück fahren. Richtig gewählt, eine Abkürzung. An der Abzweigung treffen wir auf ein Radfahrerpärchen aus Frankreich. Sie suchen den Weg nach Korcula und haben nur schlechtes Kartenmaterial dabei. Mit Händen, Füßen und Englisch erklären wir ihnen den Weg und schenken ihnen noch einen Teil unserer Karten. Beim letzten Anstieg nach Vela Luka meldet sich mein Tretlager / Pedale jetzt heftiger. Das Knacken hat dermaßen stark zugenommen, das es mir echte Sorgen macht. An das obligatorische einmalige Knacken hatte ich mich ja schon gewöhnt. Jetzt knackt es bei jeder Umdrehung schon 2 mal. Au – Au, hoffentlich geht das gut. Ich kann den Fehler nicht finden. In Vela Luka ist unser Apartment von 2008 frei. Super. Wir nehmen es. Das es eins der besten Apartments ist, die wir in Kroatien je hatten, habe ich ja schon 2008 geschrieben. Den Nachmittag verbringen wir mit Essen und Trinken auf der schönen Terrasse. Hier beschließen wir dann auch, das wir die Tour abbrechen. Wir werden von Vela Luka nach Split übersetzten und nicht mehr Hvar und Brac abradeln. Mein Rad macht so starke Geräusche, das wir das Risiko nicht eingehen, das in den Bergen auf einmal etwas bricht. Von Split bis nach Omis ist es nicht weit und einer könnte jederzeit das Auto holen und das Rad könnte dann aufgeladen werden. Irgendwie ist in der Tour 2010 der Wurm drin. Hoffentlich hält das Tretlager noch bis Omis !

12. Tag – Freitag, 21.05.2010
Vela Luka - Omis / Nemira
30 Km


Wir nehmen morgens die erste Fähre und sind schon am frühen Vormittag in Split. Hier ist noch ein Kurzaufenthalt in der Altstadt. Danach geht es die ca. 30 km bis nach Omis / Nemira. Am frühen Abend besuchen wir eine Bekannte in ihrem Haus. Es wird ein langer Abend.

13. Tag – Samstag, 22.05.2010
Omis
0 Km


Den Samstag verbringen wir noch in Omis.
Am frühen Abend sind wir bei unserem Vermieter zum Essen auf der Terrasse eingeladen.
Danach heißt es Sachen zusammen packen. Morgen früh geht es nach Hause.

14. Tag – Sonntag, 23.05.2010
Heimreise ca. 1500 km


Um 03.45 Uhr stehen wir auf, schnell die letzten Sachen ins Auto gepackt und ab geht es nach Hause. Wir kommen mit unserem kleinen Flitzer super durch und sind am frühen Abend wieder zu Hause.
Fazit:
Die erste Tour wo so einiges schief gelaufen ist. Auf das Wetter hatten wir keinen Einfluss, war aber bislang bei unserem Radreisen mit Abstand am schlechtesten. Die ersten Probleme mit einem Rad, wobei es erst ein Jahr alt ist und eigentlich gut eingefahren sein müsste ( Das Kugellager der Pedale war gebrochen ). Trotz einiger leichter Verletzungen ( Knieprobleme, umgeknickt ) hatten wir zum Glück keinen Unfall ( obwohl es auf der Magistrale einmal ganz schön eng war - die lieben LKW Fahrer – Fahren ohne Rücksicht zu nehmen ). Obwohl wir einige Gegenden schön öfters abgefahren sind, macht es immer wieder Spaß, dort zu Fahren, insbesondere auf den Inseln. Die nächste Tour für 2011 ist schon geplant.

531 Km Gesamtstrecke
3749 Höhenmeter
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