Mai 2006 / Kroatien - Rovinj - Omis

Radtour vom 28.04.2006 – 13.05.2006 

in Kroatien

von Rovinj – Omis/ Nemira


Wir waren dann mal weg !!!

Teilnehmer:
Burkhard und Ralf
zwei Arbeitskollegen und Freunde aus Kamen & Dortmund



Planung:

Die Idee zu dieser Radtour ist ganz spontan bei einer Bootstour im Herbst 2004 entstanden. Mit Burkhard und seiner Frau schipperten wir eine Woche in der Inselwelt von Dalmatien. Hier entsprang die Idee, dieses schöne Land einmal auf andere Art und Weise kennen zu lernen ! Wie ? Mit dem Fahrrad natürlich, denn !!! Kroatien ist ja ein Radfahrerland ??? Also nicht im Sommer, wo man ja vor lauter Touristen kein Rad mehr auf die Straße bekommt, nein im Frühjahr, wenn es noch einigermaßen leer ist und man noch ziemlich gefahrlos ( ? ) fahren kann.

Wo geht es los ? Wie kommen wir wieder zum Auto zurück ? Wie lang sind die einzelnen Tagesetappen zu wählen ? Wo schlafen wir ? Was nehmen wir mit ? 14 Tage Zeit, die zu verplanen waren ! Das waren die eigentlichen Fragen in der Vorbereitung !!!

Also in die nächste Buchhandlung und gutes Kartenmaterial besorgen – 1 : 100000 ! Wir hatten vor, möglichst oft von den Hauptstraßen abzuweichen um Nebenstraßen, die gefahrloser sind, zu benutzen. Also haben wir uns entschlossen, in Istrien / Rovinj zu starten und bis nach Omis ( dort wohnen Freunde, die wir besuchen wollten ) über die dortigen Inseln ( Cres / Krk / Rab / Pag ) zu fahren. Zurück sollte es dann mit der Nachtfähre von Split nach Rijeka gehen und von dort mit dem Bus nach Pula und mit dem Rad wieder nach Rovinj.
Bei der Planung war noch zu berücksichtigen, das für die Fähren noch der Winterfahrplan bis zum 01.06. galt, also einige Fähren – z.B. Verbindung Krk – Rab – noch nicht fuhren.
Als Übernachtung hatten wir uns Zimmer oder Apartments vorgestellt. Ein bisschen Komfort sollte es schon sein. Vom Zelt hatten wir bei der Planung schnell Abstand genommen.
Ein bisschen Pioniergeist sollte dann doch dabei sein, und so wurde zumindest ein Gaskocher ( für eine Zwischenmahlzeit unterwegs ) eingepackt.
Alles in Allem hatte jeder so ca. 20 kg Gepäck auf seinem Rad.


Die Tour !

1. Tag – Freitag, 28.04.2006
Anreise nach Rovinj
ca. 1250 Km mit dem Auto


Der Wecker war, zumindest bei mir, auf 01.30 Uhr gestellt. Um 02.10 Uhr wollte Burkhard da sein. Mein Rad und die Gepäcktaschen mussten ja noch verstaut werden. Pünktlich ging es los. Da wir mit Burkhards Audi – Caravan fahren, konnten wir die Räder bei umgelegter Rückbank komplett im Auto verstauen. Die Fahrt war stressfrei, und unterwegs hing so jeder wohl auch mal seinen Gedanken nach, auf was wir uns da so eingelassen hatten. Aber im Grunde freute sich jeder auf das Abenteuer.
Gegen 15.30 Uhr war Ankunft in Rovinj. Das Wetter war auch schon mal besser ! Wolken mit Regen ! Das konnte ja heiter werden ! Jetzt hieß es erst einmal ein Zimmer für die erste Nacht suchen. Am ersten Quartier – Absage ( ich vermiete nicht für eine Nacht ), na ja, beim zweiten klappte es sofort. Also ausladen und das Auto wegbringen, wir konnten es bei Bekannten in Rovinj für die 14 Tage stehen lassen. Was macht man nach so einer Fahrt ? Essen gehen und dann zeitig ins Bett, wir hatten ja eine „kleine“ Radtour vor uns !




2. Tag - Samstag, 29.04.2006
Rovinj - Labin
74 Km - 16,8 Km/h


Morgens um 09.15 Uhr ging es los, das Wetter war immer noch nicht viel besser. Es fing leicht an zu nieseln, also den Regenschutz für Fahrer und Gepäck angelegt. Zuerst nach Rovinj noch frische Brötchen für unterwegs besorgen. Von Rovinj über Rovinjsko Selo bis Kurilij bergauf. Mit 20 kg Gepäck fährt es sich doch ein bisschen anders, vor allem bergauf. In Kurilij wollten wir abzweigen, um den Weg quer durch Istrien zu fahren. Auf der Karte war zumindest eine Straße eingezeichnet, es handelte sich aber um einen Feldweg. Das ging ja schon gut los. Zumindest war der Schotterweg nicht lang und wir hatten wieder Asphalt unter den Reifen. Mittagpause in Svetvincenat. Die Sonne schaute auch mal kurz raus. Danach ging es weiter bis Labin, hier sollte unser erster Tag enden. Wir wollten nicht runter nach Rabac fahren, wir hätten sonst morgen früh wieder hoch klettern müssen. In Labin war kein Quartier zu bekommen. Für einen Tag wollte keiner vermieten. Jeder hatte eine andere Ausrede. Allerdings hatten wir einen Tipp bekommen, noch 8 Kilometer weiter, lag eh auf unserem Weg, wäre ein Restaurant, die vermieten auch über Nacht. Also noch mal aufs Rad und weiter. Der Tip war gut, super Zimmer, leckeres Essen – es reichte für den ersten Tag. Wir waren zwar ganz gut vorbereitet, aber so einen ganzen Tag mit Gepäck hatten wir dann doch nicht in der Vorbereitung.
Der Wind nahm am Abend kräftig zu. Hoffentlich gibt es keine Bura !!!



3. Tag, Sonntag, 30.04.2006,
Labin – Cres
40 KM – 13,3 Km/h

Genau wie wir es befürchtet hatten ! – Bura – Und das mit dem ganzen Gepäck als Windangriffsfläche. Der Wind bläst ganz schön. Wir beschlossen, es zumindest auszuprobieren. Links die Straße mit Berg, rechts der Abhang. Hoffentlich werden wir nicht runter geweht. Es ging aber dann doch ganz gut. Also den Berg zunächst hoch und dann abwärts zur Fähre nach Brestova. Hoffentlich fährt sie bei dem Wetter ? Ja !! Tickets gekauft und schon geht es los. Eine halbe Stunde ausruhen und dann geht es auch schon in die Berge von Cres. Das Wetter wird statt besser; immer schlechter. Es wird nasskalt. Wir werden von 4 jungen Slowenen mit ihren Rädern überholt. Die hatten wir bereits gestern getroffen. Studenten, die für ein paar Tage auch nach Cres wollen. Sie sind schneller, haben aber auch weniger Gepäck dabei und sind auch nur halb so alt wie wir. Vor der Abfahrt nach Cres warten sie auf uns, sie haben auch was zum Aufwärmen dabei. Es wird international geteilt. Die letzten 4 Kilometer nach Cres rollen die Räder alleine. Es ist aber ziemlich kalt geworden. Im Hafen gibt es erst einmal einen warmen Cappuccino. Da wir etwas Obst kaufen wollen, also erst einmal zum nächsten Obststand. Hier hat man auch einen Tip für ein Quartier. Gut und günstig. Einen Tip für eine gute Konoba hat der Vermieter auch. Jeder freut sich auf eine warme Dusche und danach hatten wir uns das Abendessen verdient. In der Nacht starker Regen, hoffentlich ist es morgen besser !

4. Tag, Montag, 01.05.2006
Cres – Novi Vinodolski
71 Km – 15,7 Km/h

Nach dem Frühstück geht es um 08.45 Uhr los. Es scheint zwar die Sonne, aber der Wind bläst noch immer ganz schön. Von Cres geht es immer nur steil bergauf und nimmt kein Ende. Wir sind unter Zeitdruck, da wir die Fähre um 10.30 Uhr erreichen wollen. Noch ein Anstieg, Fähre verpasst, wir sehen sie gerade noch ablegen, also auf die nächste warten. Es ist doch erst 10.15 Uhr, komische Abfahrzeiten. Zumindest haben wir jetzt erst mal Zeit, das T-Shirt zu wechseln, es ist nach den Anstiegen völlig durchgeschwitzt und bei der Abfahrt wurde es kalt. Ein Kaffee am Anleger ist auch noch drin. Nach der Überfahrt nach Krk beschließen wir, nicht nach Baska zu fahren, da die Fähre ja noch nicht fährt. Wir hatten vor, einen Fischer für die Überfahrt nach Rab zu fragen, aber bei dem Wind und dem Seegang ist uns das Risiko zu groß, eine Absage zu bekommen. Das wären dann 80 Km Umweg, ein ganzer Tag ! Schade, also fällt Rab aus ! Wir wählen dann die Alternative über die Brücke von Krk. Runter von der Fähre, der nächste Anstieg, aber was will man vom Hafen aus auch anderes erwarten. Oben angekommen, haben wir sogar mal eine längere Abfahrt, wie schön. Die Brücke von Krk überqueren wir zu Fuß. Auf der Straße ist es uns zu gefährlich und mit dem Rad auf dem Fußweg zu fahren auch. Der ist höchstens 50 cm breit und man sitzt auf dem Rad in Geländerhöhe und von dort geht es 60 Meter weit abwärts. Danach geht es auf die Küstenstraße nach Novi Vinodolski. Ebene Straße, wir kommen gut voran. In Novi Vinodolski in ein Straßencafe, nach einen Zimmer fragen, einer weis immer wo es was gibt. Das hatten wir schon am 2 Tag raus, danach ist die Zimmersuche auch kein Problem mehr. Der Sohn der Vermieterin mit dem Auto vorne weg, wir mit den Rädern hinterher. Wir wussten aber nicht, das er uns zur nächsten Bergetappe führt, bestimmt 20 % Steigung bis zum Quartier. Selbst schieben ist fast unmöglich ! Aber das Zimmer ist o.k und einen Begrüßungsschnaps gibt es auch gleich. Wir haben die Erfahrung gemacht, das man am besten den Vermieter fragt, wo man gut Essen gehen kann. Insidertipps sind eh die besten. Pizzeria in der Nähe und einen guten Rotwein gab es auch dazu.



5. Tag, Dienstag, 02.05.2006
Novi Vinodolski – Novalja /Pag
88 Km – 16,9 Km/h

Burkhard hat Frühstück besorgt, wir brechen aber zeitig auf, da wir heute einen langen Törn vor uns haben. Die Küstenstraße ist einigermaßen befahren, aber die anderen Fahrzeuge halten ausreichend Seitenabstand – meine ich zumindest, da ich vorne fahre. Burkhard ist da anderer Meinung. Auf jeden Fall werden wir durch Hupen und Winken herzlich gegrüßt. Es geht wie immer bergauf, teilweise bis auf 350 Meter, aber auch wieder bergab. Beim Anstieg sieht immer schon einer die letzte Kurve, bevor es wieder runter geht, aber mal wieder falsch geschaut, noch ein Anstieg, noch ein bisschen steiler. Wir verbrauchen Trinkwasser ohne Ende. Die Flasche ist fast immer leer, also unterwegs nachtanken. Wir sind aber heute richtig gut drauf und entschließen uns, bis zur Fähre nach Prizna durchzufahren. Diesmal haben wir mit der Fähre richtig Glück. Von oben können wir sie schon sehen. Also schnell runter, Tickets geholt und schon geht’s los. Auf der Fähre stehen noch zwei Räder, die gehören einem kanadisches Ehepaar. Die sind mal eben über den großen Teich geflogen um in Kroatien 3 Wochen Radferien zu machen. Wir haben heute schon 80 km in den Beinen, die Überfahrt zum Ausruhen tut ganz gut. Gemeinsam fahren wir noch die ersten Steigungen auf Pag und verabschieden uns dann von den Beiden, da wir nach Novalja wollen und sie weiter nach Pag. Mit dem Zimmer haben wir jetzt fast kein Problem mehr. Eine Abfuhr muss man immer mal einkalkulieren, aber hier hat es auch schon beim 2. Versuch geklappt. Für heute reichte es auch. Wir sind ganz schön geschafft. Jetzt ist erst einmal große Wäsche angesagt, und dann zum Essen. Es gibt Pizza Picante. Den Rotwein merkt man nach dem langen Tag schon früh. Burkhard will noch 6 Karten schreiben. Oh, oh.

6. Tag, Mittwoch, 03.05.2006
Novalja – Sukosan
89 Km – 17,5 Km/h


Aufbruch ist heute erst um 09.25 Uhr. Nach den ersten Kilometern einrollen geht es in die Hügel von Pag, hier hat man einen schönen Rückblick nach Novalja. Es ist das erste Mal schön warm und wir können in kurzer Hose fahren. Das Radfahren ist herrlich, endlich mal so gut wie keine Autos nach dem gestrigen Tag auf der Küstenstraße. Anstiege bis zu 7 % schaffen wir mittlerweile locker. Nach einer Kurve kommt dann der atemberaubenden Ausblick auf die Stadt Pag und das hinter der Insel gelegene Velebit-Gebirge.
Hier gönnen wir uns erst einmal eine Rast, bei dem Ausblick.

Die Abfahrt ist ein einziger Traum, nicht einmal treten, man rollt bis Pag ganz von allein. Aber wir sind ja noch nicht am Tagesziel, es geht zur Brücke, die Pag wieder mit dem Festland verbindet.
Von jetzt an geht der Weg direkt auf Zadar zu. Das vor Zadar aber noch ein paar solche Steigungen sind, hätten wir nicht gedacht. Da wir bei einer leckeren Spargelcremesuppe auf unserem Kocher und Käse mit Brot die Zeit ein wenig vertrödelt haben, fahren wir nicht nach Zadar rein, der Verkehr wird auch immer mehr, sondern umfahren Zadar und fahren auf dem direkten Weg nach Sukosan, unserem heutigen Etappenziel. Noch ein Müsliriegel für jeden und die Räder rollen fast von alleine. Vom Wetter sind wir ganz begeistert nach den ersten schlechten Tagen. Bei der Zimmervermietung haben wir festgestellt, das man die Damen des Hauses fragen muss, die Herren haben da nichts zu sagen. In Sukosan hatten wir richtig Glück. Zimmer mit Blick auf das Meer und die Räder stehen in der Garage. Nach dem Abendessen hat Burkhard noch die Idee, ein Fläschchen Rotwein zu besorgen, die schaffen wir aber nur zur Hälfte. Dann hat doch die Bettschwere gesiegt. Wozu gibt es Korken !!
Laku noc !!!



7. Tag, Donnerstag, 04.05.2006
Sukosan – Primosten
93 Km – 17,8 Km/h


Nach einem ausgiebigen Frühstück auf der Terrasse bei strahlend blauem Himmel geht es gegen 09.00 Uhr los. Der Wind hat aber wieder zugenommen, leichte Bura, wie bei Radfahrern so üblich, natürlich von vorne. Der Weg ist einigermaßen eben. Nur nach Sibenik geht es etwas in die Höhe. Da unsere Trinkwasservorräte immer wieder aufgefüllt werden müssen, geht es hinter Sibenik erst einmal in einen großen Supermarkt. Wir schauen immer wieder zum Himmel. Das schöne Wetter von heute Morgen hat sich verändert. Hinter uns steht eine dunkle Wolkenwand und wir wollen noch bis Primosten. Hoffentlich schaffen wir es noch trocken. Es sind noch knapp 10 -15 Km bis Primosten und wir treten kräftig in die Pedale. Die dunkle Wolkenwand kommt immer näher. Am Ortseingang von Primosten suchen wir schnell eine Zimmervermittlung auf und die Vermieterin ist auch sofort da. Wir stellen nur unsere Räder unter und können noch unser Gepäck vom Rad nehmen, da öffnet der Himmel alle Schleusen und es gibt ein kräftiges Gewitter. Noch einmal Glück gehabt. Nach einer Stunde hört es wenigstens wieder auf zu regnen. Nur mit dem Abendessen im Freien wird es heute Abend nichts, also suchen wir uns ein schönes Lokal. Wir sind am Meer, also ins Fischrestaurant. Selten so gut Fisch gegessen !!! Nicht ganz billig, aber man gönnt sich ja sonst nichts. Belohnung für 93 km mit Radrennen vor dem Gewitter zum Schluss.



8. Tag, Freitag, 05.05.2006
Primosten – Trogir
35 Km – 16,2 Km/h


Das schlechte Wetter ist weiter gezogen. Der blaue Himmel ist wieder da. Da wir heute nur eine relativ kurze Etappe bis Trogir vor uns haben, nehmen wir uns Zeit. Urlaubsfahrt, nur so ca. 35 km. Die Fahrt führt fast immer nur am Wasser entlang. Unterwegs ist auch mal Zeit für einen leckeren Cappuccino in einer Konoba direkt am Wasser.
Da Trogir Weltkulterbe ist, haben wir uns schon auf höhere Übernachtungskosten eingestellt. In der Altstadt sind uns die Zimmer zu teuer, 630 Kuna für eine Nacht, nicht mit uns ! Also über die Brücke und nach Sobe / Apartment Ausschau halten. Nach einigem Suchen haben wir dann aber doch Glück und haben etwas außerhalb ein Penthouseapartment mit Blick auf die Altstadt bekommen. Auf das Glück gab es erst einmal den Rest Rotwein von vorgestern. Der Blick geht aber auch auf ein Altenheim mit offensichtlich dementen älteren Leuten. Es ist erschreckend, wie die sich selbst überlassen sind. Wir haben zumindest den Eindruck, daß es so ist. Am Nachmittag und Abend ist Besichtigung der Altstadt angesagt. Einen letzten Schluck genießen wir von unserer Terrasse mit Blick auf die Altstadt. Ein herrlicher Abend. Die kurze Etappe tat mal gut. Morgen nur so ca. 50 km, das meiste wohl flach. Na schauen wir mal.
9. Tag, Samstag, 06.05.2006
Trogir – Omis/ Nemira
56 Km – 21,7 Km/h


Nach einem ausgiebigen Frühstück auf unserer Dachterrasse packen wir unser Gepäck wieder auf die Räder und nehmen das zunächst letzte Etappenziel Richtung Süden in Angriff. Wir fahren wieder Nebenstrecken, also am Flughafen vorbei. Der Verkehr hier in Split ist schon heftig. Da wir schon frühzeitig unsere Tickets für die Nachtfähre nach Rijeka für den Donnerstag kaufen wollen, machen wir in Split einen Abstecher in den Hafen. Die Idee war gut, die Ausführung seitens Jadrolinija aber nicht, sämtliche Computer sind ausgefallen. Den Preis haben wir noch mitgeteilt bekommen, die Tickets gab es nicht mehr. Als Auskunft erhalten wir – one hour - Nach 1 Stunde Wartezeit wieder die Auskunft – one hour. Wir sind es leid und fahren ohne Tickets nach Omis, zumal sich wieder dunkle Wolken am Himmel abzeichnen. Es fängt wieder leicht an zu regnen, wir schaffen es aber doch noch im trockenen und überbrücken die Zeit mit einem Cappuccino in Omis. Die Räder passen unter den Überbau. Kurz darauf geht es weiter nach Nemira. Hier war ich schon mehrfach und so war die Zimmersuche kein Problem. Burkhard ist von dem Apartment ganz begeistert. Direkt am Meer. Wir hätten es schlechter treffen können und werden sofort mit einem Hallo, wieder da und ( drei ) Traverica auf der Terrasse begrüßt. Es wären wohl noch mehr geworden, wenn nicht noch einmal ein paar Tropfen gefallen wären. Da wir ja in Omis Freunde besuchten wollten, nehmen wir die 45 Minuten Bergfahrt nach Lokva in die Berge auch noch auf uns. Auf der Küstenstraße ist gerade wieder ein Unfall passiert. Ein Motorrad ist verunglückt. Hilfe ist aber ausreichend vorhanden, so das unsere Hilfe nicht benötigt wird. Bei unseren Freunden werden wir herzlich begrüßt und für verrückt erklärt, die Fahrt mit dem Fahrrad von Rovinj bis hier her zu machen. Sie freuen sich aber trotzdem daß wir es ohne Panne geschafft haben. Bevor es dunkel wird, machen wir lieber kehrt zu unserem Quartier, die Bergstraßen sind nicht ungefährlich.



10. Tag, Sonntag, 07.05.2006
Omis – Ruhetag
0 Km – 0 Km/h



Nach den doch jetzt 8 Tagen auf dem Rad haben wir beschlossen, heute einen ruhigen Tag einzulegen und wir wollen nur ein bisschen Laufen. Also, was bietet sich in Omis mehr an ?
Die Burg auf dem Berg !!! Da wollen wir hin !!! Im Nachhinein war es dann doch kein Ruhetag, sondern eine gute Halbtageswanderung. Aber wir haben es geschafft. Das leckere Pivo anschließend in Omis hatten wir uns auf jeden Fall verdient.
So viel zu einem Ruhetag.

Da ja heute Ruhetag ist, lassen wir die Räder stehen und gehen am Abend zu Fuß zur Konoba Off Cein. 1 Stunde Marsch den Berg hoch. Aber der Ausblick mit der Abendsonne ist einfach toll. Nur der Rückweg hat es in sich, dunkel und ab und zu kommt ein Auto, also schön aufpassen, wohin man tritt. Aber es ist alles gut gegangen.
Aber wir waren ja zum Radfahren in Kroatien, also die Karten ausgepackt ! Was kann man rund um Omis in den nächsten Tagen machen. --- Die Insel Brac erkunden ---


11. Tag, Montag, 08.05.06
Nemira – Brac – Nemira
97 km – 18,65 Km/h


Um 09.20 Uhr geht es Richtung Split zum Hafen. Hier wollen wir zunächst die Tickets für die Fähre nach Rijeka kaufen. „Wie immer geht es besonders schnell“. Die Fähre nach Supetar legt um 11.00 Uhr ab, jetzt ist es schon 10.45 Uhr. Also nur schnell zum Schalter und die Tickets für Brac gekauft und ab auf die Fähre. Es ist herrlicher Sonnenschein. Auf der Fähre werden wir von 3 Mädels angesprochen. Sie sind mit dem Billigflieger von Köln für 3 Tage angekommen und sind aus Essen. Sie wollen Brac im Schnelldurchgang erkunden und brauchen ein Auto und Tipps. Tipps können wir geben, um das Auto kümmern sie sich selber. Sie nehmen uns wohl nicht ganz ab, das wir einen Teil von Brac mit dem Rad abfahren wollen. Obwohl, wir sehen mit unseren Sachen schon wie Radfahrer aus. Von Supetar aus fahren wir zunächst Richtung Sutivan und haben dann vor, nach Milna zu fahren. Man ist Brac steil, hatte ich gar nicht mehr so in Erinnerung. An der Abzweigung in Lozisca entschließen wir uns dann, doch nicht nach Milna zu fahren. Das würde zeitlich für die Fähre um 18.00 Uhr nicht passen. Wir nehmen dann den Weg nach Nerezisca.
Unterwegs begegnet uns ein Bauer mit Esel, Ziege und Hund, ein idyllischer Anblick. Und wer kommt noch mitten in den Bergen ? Die 3 Mädel mit einem Cabrio und staunen, das wir uns hier oben mit dem Rädern rumtreiben. Nach einem fröhlichen „Hallo“ geht es weiter. In Nerezisca geht es erst einmal in den Supermarkt und Käse und Weißbrot für ein leckeres Picknick besorgt. Am Nachmittag lassen wir dann nur noch die Räder bis Supetar rollen. Im Hafen von Supetar haben wir noch ein wenig Zeit und setzten uns ins Straßencafe und genießen die Sonne.


Um 19.00 Uhr legen wir wieder in Split an. Jetzt aber noch schnell zum Schalter für die Rückfahrtickets nach Rijeka. Endlich, wir haben sie. Es ist zwar noch hell, aber wir wollen die Küstenstraße auf keinen Fall im dunkeln fahren. Also kräftig in die Pedale treten. Wir schaffen den Weg in einer Stunde. Im Durchschnitt 30 km/h, nicht schlecht. Mit dem letzten Licht erreichen wir Omis, geschafft. Im Supermarkt kaufen wir noch schnell etwas zum Abendessen ein, das wir ganz gemütlich auf unserer Terrasse einnehmen. Nach fast 12 Stunden unterwegs haben wir uns das auch verdient.


12. Tag, Dienstag, 09.05.06
Ruhetag
0 Km – 0 Km/h


Das Wetter ist wieder unbeständig. Teilweise fällt leichter Regen. Also nach Omis, ein Eis essen und eine Zeitung kaufen. Den Nachmittag verbringen wir mit Kaffee auf der Terrasse, da zwischendurch immer wieder mal die Sonne durchkommt. Am Abend werden wir von unseren Freunden zum Essen mit dem Auto abgeholt. Es regnet in strömen, dafür ist das Abendessen um so besser.


13. Tag, Mittwoch, 10.05.06
Nemira – Cetinatal – Sestanovac – Nemira
56 Km – 17,3 Km/h


Nach dem Frühstück geht es in das Tal der Cetina. Nach 5 Kilometern geht es dann in Serpentinen in die Höhe. Kroatien pur, in seiner Urform.
Gegen Mittag ziehen dann wieder dunkle Wolken auf. Dunkle Wolken ? Nein, eine schwarze Wand! Burkhard möchte weiter fahren, ist ja nicht mehr weit, sind seine Worte ! Ich setze mich dann aber doch durch und wir halten an einem Busunterstand. Dann geht es auch schon los. Starkregen mit Hagel, so ungefähr 1 Stunde hält der Spaß an. Dann hört zumindest der Regen auf - wir können weiter. Es hat mächtig abkühlt. Zum Glück hatten wir unsere dickeren Jacken mit. Wir müssen noch die Serpentinen kurz vor Brela runter und wieder auf die Küstenstraße. Schön langsam, es ist rutschiger geworden. Nach Nemira sind es noch so 20 Kilometer. Am Abend haben wir wieder blauen Himmel und wir können unser Abendessen mit Pulli auf der Terrasse einnehmen.
Unser letzter Abend in Nemira. Morgen geht es zurück !

14. Tag, Donnerstag, 11.05.06
Omis / Nemira – Split - Rijeka
35 Km – 17,2 Km/h

Heute Morgen ist packen angesagt. Zum Frühstück auf der Terrasse gibt es die Reste aus dem Kühlschrank. – Trotzdem lecker. So gegen 10.00 Uhr brechen wir nach Split auf. Burkhard kennt Split noch nicht näher und macht sich ohne Rad zu einen Rundgang durch die Altstadt auf. Ich bleibe mit dem Rädern in einem Straßencafe an der Uferpromenade. Wir vertrödeln so den Nachmittag im Cafe. Um 18.10 Uhr kommt unsere Fähre, die Marco Polo. Wir haben uns eine Kabine gegönnt. Pünktlich um 19.00 Uhr legt sie ab. Auf dem Deck noch schnell die letzten Eindrücke von Split aufnehmen und dann ab ins Restaurant, das Abendessen wartet. Schade das es nur so schnell dunkel wird, vom Restaurant hatte man einen herrlichen Blick nach draußen. Wir bleiben auch nicht mehr lange auf, um 07.00 Uhr sollen wir in Rijeka sein.

15. Tag, Freitag, 12.05.06
Rijeka – Rovinj
75 Km – 17,3 Km/h


Wir haben in Etappen geschlafen. Um 05.20 Uhr klingelt der Wecker, Sachen zusammen packen, um 06.00 Uhr gibt es Frühstück. Das Frühstück ist nicht schlecht und mit Blick aus dem Fenster bei aufgehender Sonne sogar richtig gut. Pünktlich um 07.00 Uhr legen wir an. Wo ist der Busbahnhof ? Wir fragen uns durch. Hoffentlich nimmt man uns mit den Rädern nach Pula mit.
Der Weg von Rijeka nach Rovinj über das Ucka-Gebirge wäre wohl doch als Tagesetappe zu weit und anstrengend. Also hatten wir uns für die Alternative mit Bus entschieden.
Am Ticketschalter erfahren wir, das es im Ermessen des Busfahrers liegt, ob er uns mit Fahrrädern mitnimmt. Der Bus soll um 08.30 Uhr kommen. Wir machen wir uns auf den Weg, um uns ein wenig Rijeka anzuschauen. Nette Fußgängerzone mit dem Korzoturm.
Pünktlich sind wir wieder am Busbahnhof und warten gespannt auf den Bus. Da ist er. Als ich „unseren“ Busfahrer sehe, habe ich spontan den Gedanken, jetzt haben wir ein Problem. Seine ganze Körpersprache drückte Ablehnung gegen uns „Radfahrer“ aus. Wir sprechen ihn trotzdem an und mit einer extrem arroganten Art erhalten wir eine herbe Abfuhr. Auch mit Trinkgeld ist nichts zu machen, obwohl der Bus so gut wie leer ist. Der Typ ist einfach nur in sich selbst verliebt, ein Schönling, Hauptsache die Sonnebrille und die gegelten Haare sitzen.
Was machen wir ? Auf zum nächsten Taxistand und ein Großraumtaxi suchen. Wir haben Glück und ein Renault-Espace ist zu bekommen. Jetzt heißt es den Preis aushandeln. Der Taxifahrer ist in der besseren Position. Er merkt, das wir das Taxi wollen und brauchen. Also 50 Euro und 10 noch oben drauf für die Tunnelbenutzung. Wir haben keine Wahl und nehmen den Preis an. Jetzt heißt es Gepäck runter und die Lenker flach legen. Da die Rückbank umgeklappt ist, hocke ich mich neben die Räder auf die umgeklappte Rückbank. Burkhard sitzt vorne besser ! Unsere Entscheidung uns durch den Tunnel bringen zu lassen, war richtig, es geht über Opatija immer nur hoch. Und erst der Autoverkehr ! Nach der Tunneldurchfahrt werden wir auf dem Parkplatz wieder „ausgesetzt“.
Jetzt erst mal nach dem Weg schauen. Die neue Straße reizt schon, ist aber für uns verboten. Also fahren wir die alte Passtrasse. Zunächst geht es immer nur bergab, wie schön, aber der nächste Anstieg kommt bestimmt. Da ist er - 14 %. Die Sonne brennt uns im Nacken. Fahren ist nicht drin, also die 14 Prozent schieben. Oben angekommen sehen wir aus, als ob wir gerade eine Runde schwimmen waren. Danach haben wir aber ein gutes Stück, wo wir herrlich radeln können. In Pazin heißt es dann erst einmal wieder die Wasserflaschen auffüllen.
In Kurilij machen wir kurz halt, hier sind wir vor 14 Tagen abgebogen. Was haben wir seit dem nicht alles erlebt !!! Wir freuen uns schon auf die lange Abfahrt nach Rovinj. Aber wie es immer so ist, hier herrscht noch einmal Wind von vorne und so müssen bis zum Ziel auch noch in die Pedale treten, wo die Räder sonst ganz von alleine laufen. Unser Zimmer vom ersten Tag war auch noch frei. Auto holen, Räder verstauen und zum Abendessen, morgen geht es nach Hause.


16. Tag, Samstag, 13.05.06
Heimreise
Ca. 1250 Km

Der Wecker schellt um 05.00 Uhr. Da das meiste schon im Auto war, kommen wir schnell weg. Das Navi zeigt uns als Ankunftszeit 17.00 Uhr an. Burkhard fährt die erste Etappe und wir kommen gut durch. Ein Anruf zu Hause und auf uns wartet ein leckeres Abendessen. Noch zwei Stunden. Doch was ist das, Burkhard schaltet das Warnblinklicht ein und wir rollen auf dem Seitenstreifen aus. Direkt an einer Notrufsäule. Der Motor hat keine Leistung mehr. Also ran an die Notrufsäule und die gelben Engel informiert. Was wir schon befürchtet hatten, der Zahnriemen – und den hatte Burkhard vor der Fahrt erst wechseln lassen. Wir haben die alternative, Leihwagen oder Huckepack. Wir entscheiden uns für Huckepack. Mit dem schönen Abendessen wird es erst einmal nichts. Gegen 22.00 Uhr waren wir dann wieder zu Hause, auf 17.00 Uhr – 18.00 Uhr hatten wir uns eingestellt. Es gibt aber doch noch etwas zu Essen. Ach ja, sehen wir es mal positiv - zumindest haben wir die letzten 200 Kilometer den Sprit gespart !
Wie heißt es doch so schön: Wenn einer eine Reise tut, dann .............

Fazit

Eine super Fahrradtour mit unglaublich vielen neunen und bleibenden Eindrücken. In der Zwischenzeit haben wir mit Begeisterung immer wieder von „unserer“ Tour erzählt.
Vor machen Anstiegen haben wir gedacht – warum tun wir uns das nur an !!!
Aber wie das so ist im Leben, im nachhinein hat es unglaublich viel Spaß gemacht.

809 Km Gesamtstrecke
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