Mai 2008 / Kroatien - Inseln - BIH

Radtour vom 01.05.2008 – 17.05.2008 

in Kroatien

von Omis über Mostar nach Dubrovnik und die dalmatinischen Inseln zurück nach Omis

 

Wir waren dann mal wieder weg !!!

Teilnehmer:
Burkhard, Dieter und Ralf
drei Arbeitskollegen und Freunde aus Kamen, Schwerte-Ergste & Dortmund

Planung:


Nachdem wir ja 2006 den nördlichen Teil von Kroatien abgeradelt hatten, wollten wir jetzt den südlichen Teil von Kroatien mit dem Rad kennen lernen.
Wir hatten eigentlich vor, diese Tour bereits 2007 durchzuführen, jedoch klappte es aus privaten Gründen nicht. Unserer Radtour hat sich dann noch ein weiterer Freund und Kollege von uns angeschlossen – „Dieter“ - Dieter war von unseren Erzählungen der ersten Tour so begeistert, dass er unbedingt mitfahren wollte. Mit Dieter und seiner Frau hatten wir bereits einige Bootstörns in Dalmatien gemacht. Er kennt folglich einen Teil von Dalmatien.
Dieter ist ein begeisterter Radfahrer und war mit Sicherheit der Fitteste von uns.
Die Planung durfte ich wieder zusammen stellen, man vertraute mir wohl bedenkenlos. Also fing ich im Spätsommer 2007 mit der Planung an. Genau wie beim ersten Mal besorgte ich wieder gute Karten. Wir hatten wieder vor, soweit wie möglich, abseits der Hauptstraßen zu fahren. Die Tour wollten wir in Omis / Nemira beginnen, da wo wir 2006 einige Tage als südlichen Endpunkt verbracht hatten. Ich hatte im Herbsturlaub 2007 mit unserem Vermieter Ivo Baucic abgeklärt, dass wir bei ihm starten und unseren Pkw bei ihm stehen lassen können ( Ein besonderer Dank geht hier an Ivo Baucic für seine Gastfreundschaft und Unterstützung ).
Die Tour musste so gestaltet werden, dass wir nach ca. 14 Tagen wieder in Omis waren. Da bot sich eigentlich eine Rundreise in den Süden bis Dubrovnik an und dann über die Inseln wieder zurück nach Omis. Im Herbst 2006 hatte ich Mostar als überaus reizvolle Stadt kennen gelernt und wollte sie auch in die Tour mit aufnehmen, zumal Burkhard und Dieter sie nicht kannten. Bei unserer Tour von 2006 hatten wir die Fahrräder im Pkw verstaut, aber jetzt mit 3 Rädern und drei Personen war das nicht mehr möglich. Hier bekamen wir von Freunden einen Fahrradträger für die Anhängerkupplung. Ein Dank dafür an Annette und Olaf. Als Termin für die Tour hatten wir wieder den Mai gewählt, da wir bei der ersten Tour festgestellt hatten, das es im Mai noch nicht so voll auf den Straßen und das Wetter doch schon recht beständig ist, aber nicht so heiß wie im Sommer. Im Vorfeld hatten wir immer nach dem Wetterbericht geschaut, das Frühjahr war ja nicht so berauschend. Aber pünktlich mit Beginn unserer Tour wurde es besser. Ein Dank an den „ Wettergott “.
Wir hatten reichlich Müsliriegel sowie einige Tütensuppen und Cappuccinobeutel dabei, wobei sich gerade die Müsliriegel als außerordentlich wertvoll erwiesen haben. Jeder hatte so wieder ca. 20 kg Gepäck auf dem Rad. Am Nachmittag vor unserem Start hatten wir den Fahrradträger abgeholt und die Räder sowie das Gepäck verstaut. So konnte es nachts zügig losgehen.

Die Tour

1. Tag – Donnerstag, 01.05.2008
Anreise nach Omis / Nemira
ca. 1500 km mit dem Auto

Burkhard ist um 02.10 Uhr bei mir. Noch schnell einmal volltanken und dann zu Dieter. Er wohnt ca. 15 Minuten entfernt. Um 02.40 Uhr geht es bei Dieter los. Ab auf die Autobahn, es liegen noch so knapp 1500 km vor uns. Wir hatten vorher abgesprochen, uns so alle 2 Stunden beim Fahren abzulösen, da wir durchfahren wollen. Burkhard fährt als erster. Wir sind noch keine 50 km von zu Hause entfernt, da geht es schon los. Wir fahren auf einmal völlig im Dunkeln. Die gesamte Elektrik am Pkw ist ausgefallen und das bei Tempo 140 km/h. Es geht nichts mehr und wir fahren in völliger Dunkelheit. Burkhard tritt geistesgegenwärtig auf die Bremse. Was ist das ? Alles geht wieder. Puh, wieder Licht ! Was für ein Schreck ! Wir beschließen, den nächsten Rastplatz anzufahren. Jetzt aber erst einmal die Geschwindigkeit drosseln. Bevor wir am Rastplatz sind, das gleiche noch einmal, Licht weg ! Wieder Bremse treten und es geht wieder ! Da ist auch schon der Rastplatz. Hier erst einmal raus und nachgeschaut. Ich glaube, hier hat jeder für sich schon mit dem Ende der Tour gerechnet, bevor sie überhaupt richtig angefangen hatte. 2006 hatten wir es ja zumindest bis 200 km vor zu Hause geschafft. Sollte das hier schon das Ende sein? Wir brauchten für die Steckverbindung am Fahrradträger einen Adapter, der war offensichtlich nicht richtig eingerastet. Warum aber dann beim gesamten Pkw die Elektrik ausfiel, konnten wir nicht feststellen, zumal am Pkw nicht eine Sicherung durchgebrannt ist. Wir beschließen dann aber zunächst doch recht vorsichtig weiterzufahren. Es geht gut und ohne weitere Probleme weiter. Noch einmal Glück gehabt. Die Autobahn in Deutschland ist fast leer und wir kommen gut voran. Gegen 13.00 Uhr erreichen wir die Grenze nach Kroatien. Hier ist auf einmal mehr Verkehr. Ein kurzer Stau nach einem Unfall. Unterwegs war zeitweise in Kroatien Regen, aber je weiter wir nach Dalmatien kommen, wird das Wetter besser.
Gegen 18.00 Uhr kommen wir in Omis / Nemira an. Unser Vermieter sägt in der Garage Holz für den Grill. Wir werden herzlich begrüßt und bekommen ein Apartment. Den Wagen können wir für die Zeit der Tour in der Tiefgarage stehen lassen. Nach dem Auspacken geht es mit den Rädern zur Pizzeria zum Abendessen. Ein bisschen Sport tut nach der langen Fahrt gut. Gegen 21.15 Uhr geht es zurück und wir fallen nach dem frühen Aufstehen und der langen Fahrt alle ziemlich müde ins Bett. Der Wecker ist auf 07.00 Uhr gestellt. Gute Nacht !

2. Tag – Freitag, 02.05.2008
Omis - Ploce
87 Km – 17,6 km/h

Der Wecker holt uns aus den Träumen. Burkhard hat auf dem Balkon eingedeckt, Dieter hat Frühstück besorgt. Wir frühstücken mit Blick auf das Meer und die Insel Brac. Die Sonne schient, es wird bestimmt ein schöner Tag. Als Abfahrt hatten wir uns 09.30 Uhr gesetzt. Wir wollten ausgiebig und gut frühstücken. Beim Zusammenpacken stellt Dieter fest, das sein Rucksack fehlt ! Das Suchen ging los ! Runter zum Auto, hier ist er auch nicht. Wir finden ihn nicht. Dann fällt Dieter ein, das er ihn wohl bei unserer letzten Rast gestern Nachmittag am Rastplatz in Sibenik / Krka stehen gelassen hat. Warum er ihn aus dem Auto geholt hat, weis er auch nicht. Es waren ja keine „wichtigen Sachen“ drin: Fahrradhelm, Regensachen, alles Sachen die man ja nicht braucht. So ein Mist, das geht ja schon gut los ! ( Falls ihn jemand auf dem Rastplatz gefunden hat, eine kleine Nachricht genügt, er gehört Dieter ). Vor der Abfahrt noch ein Foto.

Um 09.50 Uhr geht es dann doch los. Jetzt heißt es für Dieter improvisieren. Ein Basecap von Burkhard, Regenjacke von mir, als wenn ich es geahnt hätte, ich hatte eine zweite dabei. Die Fahrt läuft besser als erwartet. Die erste Rast ist in der großen Bucht von U. Vrulja. Bis Makarska noch 15 Kilometer. Ein herrlicher Ausblick die Makarska Riviera hinunter. Da wollen wir hin.
Wir wählen den Weg durch Makarska. Hier sehen wir auf dem Weg zum Hafen ein Fahrradgeschäft. Es gibt erst einmal einen neuen Fahrradhelm für Dieter. Die Auswahl ist nicht groß. Er kann zwischen zwei Helmen wählen, beide identisch, sogar in der Farbe. Mit mehr Sicherheit geht es weiter. Zwischendurch immer mal wieder Wasser nachkaufen, trinken ist wichtig, es ist ganz schön warm. Nach 75 km meldet sich Burkhard zu Wort: So langsam reicht es für heute, mein Po tut weh. Er hatte in der Vorbereitung die wenigsten Stunden im Sattel verbracht. Wir wollen aber noch bis Ploce, zu den Seen „Bacinska Jez.“, unserem heutigen Etappenziel. Es ist nicht mehr weit, nur vor den Seen geht es noch ganz schön in die Höhe. Aber der Blick auf die Seen entschädigt für die letzten Strapazen.
Bei der Abfahrt ist der Wind so stark, dass wir selbst hier noch in die Pedale treten müssen, dabei geht es hier ganz schön runter. Im dem kleinen Örtchen Sipak an den Seen halten wir dann nach „ Sobe „ Ausschau. An einem Restaurant ist ein Schild. Rein und nachgefragt, man teilt uns aber mit, dass die Nachbarin separat vermietet. Also zur Nachbarin. Hier bekommen wir ein Zimmer. Es sind zumindest zwei Betten und ein Schlafsessel drin, unser Gepäck müssen wir aber schon stapeln. Klein aber günstig. Aber viel Auswahl an Zimmern ist auch nicht. Aber zumindest eine kleine Terrasse ist dabei und die können wir nutzen. Trikots waschen und einen Rotwein, gekauft am Aussichtspunkt zu den Seen gibt es auch. Den wollten wir in der Abendsonne trinken, das hatten wir uns am ersten Tag verdient. Wir hätten ihn nur vorher probieren sollen,“ lecker“, er schmeckte irgendwie so wie Nagellackentferner riecht.  Auf dem Weg zum Restaurant stellen wir fest, dass der weitere Verlauf der Küstenstraße in Richtung Metkovic gesperrt ist. - BAUARBEITEN – Wir müssten über die Berge nach Mali Prolog fahren. Das hatten wir so nicht eingeplant. Also die Karte raus. Die Einheimischen fahren auch nicht so einen Umweg, da muss es doch eine versteckte Abkürzung geben. Es gibt einen Umweg über Ploce. Teilweise Feldweg. Mal sehen, ob wir den Morgen finden. Nach dem Abendessen geht es gegen 22.00 Uhr ins Bett. Wir sind ganz schön müde!
3. Tag – Samstag, 03.05.2008
Ploce - Mostar
99 Km – 14,7 km/h


Die Räder haben wir schon vor dem Frühstück um 08.00 Uhr gepackt. Frühstück gibt es im Restaurant. Der Preis steht in keinem Verhältnis zum Abendessen. Immer erst vorher fragen was es kostet !!! Um 08.30 Uhr geht´s los. Jetzt kommt uns unser gutes Kartenmaterial zu Gute. Den Umweg suchen. Wir fahren nach Ploce rein und finden einen Feldweg, der uns um die Baustelle führt. Die Einheimischen kennen ihn wohl auch. Wir kommen hinter der Baustelle wieder auf die Küstenstraße, haben aber mächtig Staub geschluckt. Aber immer noch besser als durch die Berge. Wir fahren dann in Höhe von Rogotin auf die andere Neretvaseite. Die Strecke ist kaum befahren und wir kommen bis Metkovic richtig gut durch.
Es wird immer wärmer. Am Vormittag schon 26 Grad. Unterwegs immer wieder Wasser nachkaufen. Regelmäßiges trinken und eincremen ist ganz wichtig. Dann sind wir auch schon an der Grenze nach BIH. Den Grenzübergang haben wir schnell passiert, wir können mit den Rädern bis nach vorne fahren und nach einem kurzen Blick in den Ausweis sind wir auch schon rüber. Es geht weiter Richtung Capljina und dort verlassen wir die Neretva. Wir wollen zu den Kravica – Wasserfällen. Die hatte ich durch Zufall bei der Planung im Internet entdeckt. Unterwegs geht es aber erst einmal in einen kleinen Supermarkt. Wir wollen an den Wasserfällen ein kleines Picknick machen. Wurst, Brot und Obst wird gekauft. Bei der Bezahlung merke ich, dass wir gar kein Geld getauscht haben. Wir sind ja in BIH. Wir haben nur Kuna und Euro dabei. Kein Problem, überall in BIH kann man in Euro bezahlen. Also wird auch nicht mehr getauscht. Es geht bergauf und um 13.00 Uhr sind wir an den Wasserfällen. Wow, was für ein Anblick! Sie stehen denen in Kroatien nicht nach. Baden kann man hier auch, wir ziehen es dann aber doch vor, nur unser Picknick zu machen.
Wir haben das Picknick ein wenig zu lange ausgedehnt. Der Weg über die Berge nach Mostar ist noch weit. Es geht um 14.30 Uhr weiter. Wir haben beschlossen, nicht zur Neretva zurück, sondern durch das Hinterland nach Mostar zu fahren. Im Nachhinein stellte sich heraus, dass es der anstrengendere Weg war. Es geht über Ljubuski nach Citluk. Bis Citluk geht der Anstieg noch, aber nach Citluk geht es für ein Stück richtig steil in die Höhe. Dieter schafft es als einziger. Burkhard und ich müssen für ein paar Meter aus dem Sattel. Schieben ist aber auch nicht viel besser. Die Sonne brennt gnadenlos. Wir legen jetzt öfter eine kurze Trinkpause ein.
Auf dem höchsten Punkt haben wir einen phantastischen Blick auf die Bergwelt in Richtung Sarajevo.
Die Berge sind teilweise noch schneebedeckt. Auf der letzten Anhöhe haben wir Mostar vor uns liegen, ein Traumblick. Danach nur noch kilometerlange Abfahrt bis nach Mostar. Es ist jetzt aber kühl geworden, da es bereits fast 18.30 Uhr ist. Wenn die Sonne nicht mehr da ist, fehlt die Grundwärme. Jetzt heißt es erst einmal ein Zimmer suchen. Wir wollen in die Altstadt. Die erste Adresse ist zu teuer. Vorhin hatten wir ein Schild gesehen, Pension „ Most „ mit Frühstück. Also rein ! Für einen ordentlichen Preis bekommen wir ein Doppel- und ein Einzelzimmer. Die Zimmer sind ok. Nur die Duschen müssten einmal überholt werden ! Gut ist, dass wir die Räder unter ständiger Aufsicht an der Rezeption stehen lassen können. Jetzt ist erst einmal duschen angesagt. Von der langen Fahrt haben wir Hunger. Über Stari Most ( die alte Brücke) geht es in die Altstadt. Wir bekommen einen Tisch im Restaurant Kuluk mit Blick auf die alte Brücke. Bei der Getränkebestellung erfahren wir, dass es ein muslimisches Restaurant ist. Also gibt es nur alkoholfreies Bier. Dafür ist das Essen um so besser und dazu noch preisgünstig. Anschließend gibt es in der Nähe unserer Pension als Absacker noch ein richtiges Bier. Um 00.30 Uhr fallen wir todmüde ins Bett, die Beine merken wir heute auch !
4. Tag – Sonntag, 04.05.2008
Mostar
0 Km


Nach einem ausgiebigen Frühstück (besser als erwartet) steht heute Stadtbesichtigung auf dem Programm. Zunächst geht es in den neuen Teil der Stadt. Hier sind an vielen Gebäuden die Kriegsspuren noch deutlich sichtbar.

Dann geht es wieder in den muslimischen Teil. Der ist in der Stadt eh der schönere Teil.
Wir laufen einen ganzen Teil des Flusses abwärts ab. Die Armut ist hier schon erschreckend.
An den Terrassen muss ich einmal meine Füße in die Neretva halten. Mehr als 30 Sekunden sind aber nicht drin, das Wasser hat höchsten 8 – 10 Grad.
Danach geht es zum Mittagessen in eine der vielen verwinkelten Gassen direkt an einem Zufluss.

In der ältesten Moschee am Platz dürfen wir auf das Minarett. Hier hat man einen herrlichen Blick über die gesamte Stadt.
  Den Nachmittag verbringen wir mit Espresso auf dem kleinen Marktplatz mit Blick auf Stari Most.
Am frühen Abend haben wir noch Glück. Wir sehen einen Brückenspringer. Er springt wirklich ! Für 5 Euro springen sie von der Brücke. Einige haben wohl zusammen gelegt. Wir sind Nutznießer.
Am Abend gibt es noch Tee in der Altstadt. Dieter hat sich offensichtlich bei der Abfahrt nach Mostar eine ganz schöne Erkältung zugezogen. Er will nur noch ins Bett. Um 22.00 Uhr ist Bettruhe.


5. Tag –Montag, 05.05.2008
Mostar - Ston
91 Km – 17,7 km/h

Um 08.35 Uhr geht es nach dem Frühstück los. Die Grenze nach Kroatien in Metkovic haben wir nach 2 Stunden erreicht. Wir sind die Hauptstraße an der Neretva entlang gefahren. Der Verkehr war erträglich. Wir wollen durch das Delta und dann über die Berge nach Ston. In Metkovic müssen wir erst einmal nach dem Weg fragen. Die Strecke durch das Delta über Mliniste ist so gut wie gar nicht befahren. In Mliniste wollen wir in einem kleinen Supermarkt etwas zum Mittagessen kaufen. Der Laden wird gerade beliefert. Mit dem Hinweis, dass es bereits 12.15 Uhr ist und man um 12.00 Uhr geschlossen hat, verkauft man uns nichts. Na gut, wenn man nichts verdienen will. Das Mittagessen fällt aus. Wir wollen aber noch vor dem Anstieg in die Berge etwas essen. Also müssen jetzt die guten Vollkornkekse her halten. Dann geht es in den Aufstieg zur Grenzstation. Die Serpentinen ziehen sich mit 8 % Steigung in die Höhe. Da, ein einsames Grenzhäuschen steht mitten in den Bergen. Was haben der Grenzbeamten aus Kroatien und BIH wohl ausgefressen, das sie hier oben Dienst schieben müssen? Beim Blick auf unseren Ausweis will man uns nicht durchlassen. Man erklärt uns, dass der Grenzübergang für Touristen nicht offen ist. Puh, das wäre alles wieder zurück und über Opuzen auf die Küstenstraße und ca. 3 Stunden Umweg. Irgendwann hat man dann zum Glück doch Mitleid mit uns und lässt uns durch. Wir müssen nur wieder schnellstens auf die Küstenstraße nach Neum. Zum Dank gibt es für jeden Grenzbeamten einen Müsliriegel, obwohl die schon für die Fahrt eingeteilt sind. Aber was tut man nicht alles für die internationale Freundschaft? In Neum machen wir eine kurze Pause, der Himmel bewölkt sich. Wir haben noch 2 Marsriegel, die werden gedrittelt.
Bei der Weiterfahrt vermissen wir dann den Grenzübergang wieder nach Kroatien, hier kommt keiner mehr. Auf der Magistrale geht es richtig gut voran, wir radeln leicht bergab und fahren streckenweise mit 35 km/h. Da sehen wir schon die große Mauer von Ston, müssen aber noch bis zur Abzweigung und dann wieder 6 km zurück. Hier in Ston beschließen wir erst einmal durch den Ort zu gehen und nach einem Apartment zu suchen. Kaum sind wir im Ort, sind wir auch schon fast wieder durch, Ston ist nicht gerade groß. Da kommt uns auch schon eine Frau entgegen und fragt uns, ob wir ein Zimmer suchen. Wir gehen mit und nehmen das Apartment, es ist bis dato unsere beste Unterkunft und Frühstück können wir auch bekommen. Die Räder können wir im verschlossenen Garten unterstellen. Zur Begrüßung gibt es erst einmal eine Flasche leckeren selbstgemachten Wein von den Vermietern und man erzählt uns vom Erdbeben vor einigen Jahren. Der Wein hat es ganz schön in sich, ist aber super lecker, so dass wir für den Abend eine kaufen. Einen Tipp für ein gutes Restaurant gibt es auch noch gratis zum Wein dazu. Nach dem Duschen haben wir mächtig Hunger. Im Restaurant gibt es den Schnaps von der Bedienung schon vor dem Essen. Man stellt gleich 2 Flaschen auf den Tisch. Der ist auch selbst gemacht und lecker. Wir probieren aber nur, sonst klappt das mit dem Essen heute Abend nicht mehr ! Es gibt Fisch und Muscheln. Zum Nachtisch gibt es noch Palatschinken und Stoner-Nudeltorte. Die kennen wir gar nicht, ist aber sehr lecker. Burkhard lässt sich gleich das Rezept geben. Er muss es nur übersetzten lassen, es ist auf kroatisch. Bei Einbruch der Dunkelheit geht es noch auf die Befestigungsmauer. Was muss das für eine gewaltige Befestigungsanlage gewesen sein? Um 22.30 Uhr geht es ins Bett.

6. Tag – Dienstag, 06.05.2008
Ston - Dubrovnik
53 Km – 16,9 km/h


Morgens werden wir schon durch starken Regen geweckt. Es plätschert ganz schön stark. Wir debattieren, ob wir weiterfahren sollen, oder noch einen Tag in Ston verbringen und den Regen abwarten. Burkhard ist für bleiben, Dieter und ich zunächst erst einmal fürs frühstücken. Das Frühstück gibt es bei unseren Vermietern im Wohnzimmer und ist gut. In der Zwischenzeit hat der Regen ein wenig nachgelassen. Burkhard ist immer noch dafür, zu bleiben. Dieter und ich sind für weiter fahren. Die Demokratie hat gesiegt. Wir packen unsere Sachen und legen Regenkleidung an. Unterwegs wird der Regen wieder stärker, wir fahren aber noch weiter. Heute haben wir ja eigentlich einen relativ kurzen Törn.
Doch der Regen wird immer stärker und so suchen wir in Trsteno in einem Bushaltestellenunterstand erst einmal Schutz. Hier ist auch eine Schulklasse und jemand begrüßt uns gleich auf deutsch. Die Jugendlichen haben Spaß daran, dass wir mit den Rädern unterwegs sind. Dann macht auch noch kurz eine Motorradgruppe aus Mettmann bei uns Stopp, sie wollen den Regen ebenfalls abwarten. Nach einer Stunde wird es immer noch nicht heller. Die Motorradgruppe hatte sich in der Zwischenzeit mit Regenkleidung auch verabschiedet. Nach einem Müsliriegel machen wir uns auch wieder auf den Weg, es wird nicht heller und es sieht auch nicht nach Wetterbesserung aus. Es regnet in Strömen. 

                           Da ist Dubrovnik !!!
Es regnet noch immer. Wir fahren wir erst einmal über die große Brücke. Im Internet ( Google Earth ) hatte ich gesehen, dass die Altstadt am anderen Ende der Stadt liegt. Also geht es die Küstenstraße erst einmal weiter und von dort zweigen wir dann ab. Hier sehen wir auch die Altstadt. Da wir nass bis auf die Knochen sind, wollen wir nur noch schnell ein Apartment finden. Bei ersten ist niemand zu Hause. Das zweite schauen Dieter und ich uns an. Burkhard steht mit den Rädern im Regen. Nichts tolles, eher eine neu umgebaute Garage, aber trocken. Wir nehmen es. Jetzt erst mal raus aus den nassen Sachen und eine heiße Dusche. Cappuccino und Tütensuppe gibt es zum aufwärmen. Danach hört auch der Regen auf. Man soll ab und zu doch auf die demokratische Minderheit hören und nicht immer gleich weiter fahren. In den Nachmittagsstunden geht es zu Fuß in die Altstadt. Hunderte von Treppen hinabsteigen, die müssen wir nachher alle wieder hoch. Die Altstadt ist klasse. Auf dem Rückweg geht es noch schnell in einen Supermarkt. Heute Abend essen wir im Apartment. Am Abend geht es noch zu Fuß in den Hafen, da wir nachschauen wollen, wann unsere Fähre übermorgen nach Mljet fährt. Was ist das ? Welch eine Überraschung ! Hier liegt die Marko Polo, mit der Burkhard und ich bei unserer Tour 2006 von Split nach Rijeka zurück gefahren sind. Der Rückweg zieht sich immer nur den Berg hoch, das waren bestimmt noch einmal 6 km. Danach nur noch ins Bett.

7. Tag –Mittwoch, 07.05.2008
Dubrovnik
0 Km

Nach dem Frühstück geht es zu Fuß Richtung Hafen. Das Wetter hat sich gebessert. Die Sonne scheint wieder und der Himmel ist blau. Burkhard und Dieter wollen unbedingt Dubrovnik seeseits umrunden. Mittags machen wir in einer kleinen Marina Zwischenstopp. Gegenüber der neuen Brücke kommen wir am Strand nicht weiter. Wir machen hier erst einmal eine Rast.
Es geht wieder zurück. Aber irgendwie müssen wir doch wieder ans Meer kommen. Die Ante Starcevica Straße entlang. Hier stehen wunderschöne alte Villen, einige müssen allerdings renoviert werden. Das müssen vor langer Zeit wirklich tolle Anwesen gewesen sein. Zum Mittag gibt es erst einmal Burek. Hier herrscht ganz schön Verkehr, alle wollen Richtung Altstadt. Da ist die Steilküste mit einem tollen Ausblick.
Dann geht es Richtung Altstadt und wir machen eine ausgiebige Besichtigung. In der Kirche Sv. Vlaho stifte ich erst einmal eine Kerze für einen guten weiteren Verlauf unserer Tour.
Dieter geht es immer noch nicht viel besser, die Erkältung plagt ihn noch ganz schön. Der Regen gestern hat ihm bestimmt auch nicht gerade gut getan. Es geht zum Abendessen zurück ins Apartment. Dieter legt sich zeitig hin, er will einfach nur schwitzen und ausschlafen. Burkhard und ich machen uns noch einmal auf den Weg, wir wollen uns die Altstadt noch einmal im Dunkeln anschauen. Nachdem wir das zweite Mal am Tag die ganzen Treppen hinauf gestiegen sind, fallen wir müde ins Bett.

8. Tag –Donnerstag, 08.05.2008
Dubrovnik – Sobra / Mljet
8 Km


Unsere Fähre nach Mljet fährt erst um 15.00 Uhr, also haben wir noch ausreichend Zeit. Nach dem Frühstück geht es zu einer Aussichtsplattform Hier haben wir einen tollen Ausblick auf die Altstadt. Ein wenig Rotwein ist auch noch übrig und da wir heute eh nur noch zum Hafen fahren müssen, genießen wir bei herrlichem Sonnenschein jeder einen Becher Rotwein.


Im alten Hafen läuft dann wohl auch noch Marko Polo mit seiner Karavelle ein.
Gegen 12.00 Uhr sind wir wieder zurück, wir müssen noch kurz packen. Um 12.30 Uhr lassen wir die Räder dann Richtung Hafen rollen. Es geht immer nur bergab. Die Tickets haben wir, bis zur Abfahrt ist aber noch ein bisschen Zeit. Es gibt auf dem Markt am Hafen erst einmal frische Erdbeeren, Äpfel und anschließend im Straßencafe für jeden noch einen Cappuccino. Pünktlich um 15.00 Uhr legen wir mit der Hanibal Lucic aus Dubrovnik ab. Dieter bleibt wegen seiner Erkältung größtenteils unter Deck. Burkhard und ich genießen die Sonne und den herrlichen Ausblick.
Unterwegs kommen wir noch mit einer Französin ins Gespräch. Sie macht Rucksackurlaub in Kroatien und will nach Pomena, da es angeblich in Sobra nicht so viele Zimmer gibt. Das wollen wir doch erst einmal sehen. Wir müssen auf jeden Fall in Sobra bleiben, da wir übermorgen ganz früh die Fähre nach Peljesac nehmen müssen. Alles andere als Sobra wäre dann zu weit. Gegen 18.oo Uhr legen wir auf Mljet an. Der Fähranleger liegt etwas außerhalb. Nach Sobra sind es noch 4 Kilometer. Sobra ist nicht groß, aber an einigen Häusern steht schon Sobe – Apartment. Wir beschließen erst einmal durch das Örtchen zu fahren. Unterwegs werden wir schon in deutsch angesprochen und gefragt, ob wir übernachten wollen. Wir steigen in der Villa „Mungos“ ab. Die Zimmer und der Preis sind ok. Der Pension ist auch ein Restaurant angeschlossen und wir können dort essen. Wir sind die einzigen Gäste und so lassen wir uns überraschen, was der Koch uns vorsetzt. Fisch ist im Angebot. Danach ist uns. Als Vorspeise gibt es Tintenfischsalat und danach eine Dorade. Genauso lecker wie das Essen ist auch der Wein. Zum Abschluss noch eine Runde durchs Örtchen und einen Absacker bei der Konkurrenz getrunken.


9. Tag – Freitag, 09.05.2008
Mljet
71 Km – 13,4 km/h


Dieter hat Frühstück besorgt. Es gibt Käse und Salami. Der Ausblick vom Balkon ist phantastisch.
Um 10.00 Uhr geht es mit kleinem Gepäck in Richtung der Seen. Es geht permanent bergauf und bergab.
Auf dem ersten Stück werden wir von einem Hund aus Sobra begleitet. Dem wird es dann aber wohl doch zu viel und er bleibt zurück. Als wird kurz vor Polace sind, haben wir einen tollen Ausblick in die Buchten.
An den Seen entschließt sich Dieter nicht mit um die Seen zu fahren, er will eine längere Pause machen und fährt nach Pomena, da ihn die Fahrt wegen seiner Erkältung doch sehr angestrengt hat. Burkhard und ich machen eine Runde um die Seen.
Danach nehmen wir eine Abkürzung und nehmen die Treppen nach Pomena. 400 Meter Treppenstufen, die Räder müssen teilweise getragen werden. Da wir nichts zu essen mitgenommen haben, gibt es im Hotel erst einmal für jeden ein Sandwich. Im Hotel ist ein Internetanschluss, schnell einmal nach dem Wetter für die nächsten Tage schauen und einen kurzen Bericht ins Kroatien–Forum schreiben. Um 14.30 Uhr geht es über Polace auf den Rückweg. Noch einmal bergauf und bergab. Mljet ist ganz schön hügelig und steil. Im Quartier angekommen erst einmal unter die Dusche und dann zum Abendessen, heute gibt es schwarzes Risotto und ein Steak. Noch zwei Bier in der Nebenkneipe und dann geht es auch schon ins Bett. Morgen müssen wir früh raus. Der Wecker steht auf 04.00 Uhr.


10. Tag – Samstag, 10.05.2008
Mljet – Korcula
63 Km – 15,2 km/h

Der Wecker klingelt schon um 03.45 Uhr. Burkhard hat wieder mal vergessen, die Erinnerung im Timer rauszunehmen. Die Gepäcktaschen hatten wir größtenteils schon gestern Abend gepackt. Um 04.45 Uhr geht es zur Fähre. Es dämmert bereits. Wir müssen die Fähre um 05.30 Uhr nehmen, da wir bis nach Korcula wollen und die nächste Fähre erst mittags geht, dann hätten wir zeitlich ein Problem und würden in Korcula zu spät ankommen.
Der Shop von Jadrolinija ist noch geschlossen. Als er um 05.00 Uhr geöffnet wird, hole ich Tickets bei einer misslaunigen Angestellten. Die kam eh auf den letzten Drücker und sah aus, als wenn sie gerade erst aus dem Bett gefallen ist. Waschen und kämmen fielen vermutlich auch aus. Als ich in Euro bezahlen will, lehnt sie auch noch ab. Sie hat keine Lust, den Kurs umzurechnen. Ich bleibe aber hartnäckig und sie gibt mir dann doch die Tickets. Wir legen pünktlich ab und um 06.15 Uhr sind wir in Prapratno auf Peljesac. Ganz in der Nähe / Ston waren wir ja bereits vor 5 Tagen. Es sind bis dahin nur 2 Kilometer. Vom Anleger an geht es um 06.15 Uhr schon mit 10 % Steigung los. Und das um die Uhrzeit. Die ersten Kilometer geht es nur bergauf.
Das schöne um diese Uhrzeit ist die noch angenehme Kühle. Die Sonne scheint zwar vom wolkenlosen Himmel, es ist aber noch nicht so heiß. Wir kommen gut voran. Zum Frühstück gibt es bei einer Muschelzucht erst einmal frische Muscheln. Wir sind ja auch schon 5 Stunden auf. Für uns schon fast wie Mittag.
Es geht weiter, der nächste Anstieg, 8 % mit 3,5 Kilometern Länge. Wir schaffen es, sind aber durchgeschwitzt als ob wir gerade baden waren. Es ist ein permanenter Wechsel der Kleidung angesagt. Beim Hochfahren, nur Trikot und Warnweste, bei der Abfahrt winddichte Jacke. Die Gefahr sich eine Erkältung zu holen ist einfach zu groß, zumal Dieter immer noch mit seiner Erkältung kämpft. Außerdem würde es bei der Abfahrt empfindlich kalt werden. Da es in der Zwischenzeit richtig warm geworden ist, sind Trinkpausen immer wieder angesagt. Die Aussicht unterwegs ist immer wieder eine kleine Pause wert. Im der Ferne sehen wir Mljet, wo wir gestern noch waren.
Peljesac ist ja für seine Weine bekannt. Wir kaufen vor dem letzten Anstieg in einem Weingut erst einmal einen guten Tropfen für Korcula. Dann kommt die Abfahrt nach Orebic. Man, geht das hier abwärt!
Als wir um den Berg herum kommen, können wir unseren Augen kaum trauen. Was für ein phantastischer Ausblick in die Meerenge von Korcula und Orebic. Ein Rastplatz ist auch gleich da. Den fahren wir sofort an und machen erst einmal Pause. Zwei Äpfel werden auch noch geteilt.
Nach einer ausgiebigen Pause geht es dann Richtung Orebic weiter. Endlich mal eine richtige Abfahrt. Einige Kilometer so gut wie nicht treten. In Orebic ist erst einmal Geldwechsel angesagt. Da wir genügend Zeit haben, und den ganzen Tag, bis auf den obligatorischen Müsliriegel nichts richtiges ( Muscheln ausgenommen ) gegessen haben, beschließen wir erst einmal ein Restaurant aufzusuchen. Es gibt Pizza. Um 15.30 Uhr setzten wir nach Korcula über.


In Korcula haben wir bei einer älteren Dame nach dem 2. Versuch mit dem Quartier Glück. Wir haben 2 Zimmer oberhalb der Altstadt mit Blick auf diese. Nachdem wir die Räder in ihrer Garage deponiert haben, setzen wir uns erst einmal auf die Terrasse und genießen den Ausblick.
Da kommt auch schon unsere Vermieterin mit dem obligatorischen Begrüßungstrunk. Sie macht die leckeren Schnäpse alle selber und wir sollen alle probieren. Irgendwann müssen wir aufhören. Wir wollen ja auch noch in die Altstadt und diese besichtigen. Burkhard kennt Korcula noch nicht. Mit Dieter war ich schon 2 mal während eines Bootstörns hier. Um 22.00 Uhr geht es nach einem letzten Eis und Sturz in der Eisdiele ( Stufe übersehen, lag nicht an den Getränken unserer Vermieterin ) zurück zum Quartier.


11. Tag – Sonntag, 11.05.2008
Korcula –Vela Luka
48 Km – 14,7 km/h


Der Wecker klingelt um 06.30 Uhr. Wir wollen die kühle der Morgenstunden nutzen. Um 07.30 Uhr sitzen wir ohne Frühstück auf den Rädern. Wir hatten am Abend zuvor alles fürs Frühstück besorgt und wollen unterwegs in der Natur frühstücken. Nach 2 Kilometern gibt es dann aber für jeden doch erst einmal 2 Müsliriegel, damit wir erst einmal etwas im Magen haben. Es ist wieder blauer Himmel und von Korcula aus geht es immer steil in die Höhe. Die ersten 17 Kilometer ziehen sich mit bis zu 10 % nach oben. In der Ferne sieht man die Insel Lastovo.


Dann folgt eine lange steile Abfahrt nach Cara. Unsere Wasservorräte sind aufgebraucht. Es ist Sonntag, die Geschäfte haben nicht auf. In Smokvica hat eine Konoba auf. Hier gibt es erst einmal 2 Cappuccino für jeden. Kleine Wasserflaschen, 0,33 l Liter gibt es auch. Die werden in unsere Wasserflaschen umgefüllt. Besser als nichts. Ich verschütte die von Dieter auch noch. Kurz hinter Smokvica gibt es Frühstück mit Blick in die Ferne.

Die letzten 15 Kilometer nach Vela Luka geht es überwiegend bergab. Schon um 12.30 Uhr erreichen wir Vela Luka. Hier sind gar nicht so viele Schilder, die auf Vermietung hinweisen. Das erste Apartment sagt uns nicht zu. Es muss doch auch noch etwas besseren zu finden sein. Nach einem Tipp sehen wir das Schild Apartment „ Jukica „ über dem Supermarkt. Wir schellen an und trauen unseren Augen kaum. So ein Apartment hatten wir in Kroatien noch nicht. Es ist das bislang beste, was wir in Kroatien gesehen haben, ein Luxusapartment. Wir nehmen es. Zur Begrüßung gibt es von der Vermieterin gleich Wasser (wir sind ganz schön durstig, es ist richtig heiß ) und Wein. Den frühen Nachmittag verbringen wir auf dem Balkon mit Wäsche waschen und einer Brotzeit.
Nachmittags geht es in den Ort und zum Fähranleger. Wir erkundigen uns nach den Abfahrzeiten morgen früh. Unsere Fähre fährt wie im Internet angegeben um 06.30 Uhr und ist um 07.45 Uhr in Hvar. Da wollen wir morgen hin. Im Ort hat ein kleiner Markt auf, hier holen wir etwas zum Abendessen auf dem Balkon und genießen die letzten Sonnenstrahlen. Nach einem Eis im Ort geht es um 22.30 Uhr ins Bett.


12. Tag – Montag, 12.05.2008
Vela Luka – Split – Milna /Brac
34 Km – 12,2 km/h


Der Wecker klingelt um 05.30 Uhr. Schnell zusammen packen und es geht zum Fähranleger. Die Fähre legt gerade an. Tickets gekauft und noch schnell in den kleinen Laden am Anleger. Brot und Schinken gekauft und ab aufs Schiff. Die Räder schieben wir durch die große Verladeklappe und stellen sie im Unterdeck ab.
Danach gibt es auf dem Schiff Cappuccino und unsere gekauften Sachen und wir frühstücken erst einmal ausgiebig. Um 07.45 Uhr soll Ankunft in Hvar sein. Wir gehen rechtzeitig zu unseren Rädern und warten, dass die Klappe geöffnet wird. Es kommt uns schon komisch vor, dass wir hier unten die einzigen sind. Das Schiff legt an, aber die Klappe öffnet sich nicht. Ich renne nach oben um nachzuschauen, was los ist. Hier sehe ich, wie die Gangway bereits wieder hochgezogen wird und das Schiff ablegt. Zunächst finde ich den Laderaum nicht wieder. Nach einiger Zeit bin ich aber wieder bei den Beiden. Sie hatten schon befürchtet, dass ich ohne sie und meinem Rad an Land gegangen bin. Wir haben dann erfahren, dass die Fähre in Hvar nur Passagiere über die Gangway an Land lässt und nicht die Ladeklappe öffnet. Das hatten wir nicht gewusst, sonst hätten wir die Räder über die Gangway an Bord geschoben und dort oben stehen lassen. Dann hätten wir in Hvar auch mit den Rädern das Schiff verlassen können. So hatten wir keine Möglichkeit, selbst wenn wir es früher erfahren hätten, die Räder aus dem Laderaum zu holen und an Land zu gehen. Wer genügend Informationen vorher hat, ist klar im Vorteil! Was machen wir jetzt, wir sind auf dem Weg nach Split. Da wollten wir doch erst in 3 Tagen hin. Wir holen unsere Karten raus, jetzt heißt es umplanen. Wir beschließen, in Split sofort nach Jadrolinija zu gehen und uns Tickets für Supetar / Brac zu holen. Wir wollen die Insel jetzt in umgekehrter Richtung befahren. Hvar muss jetzt ausfallen, das passt jetzt zeitlich nicht mehr in die Gesamtplanung. So ein Mist! Die Fähre nach Brac geht um 11.00 Uhr. Das wird heute unser Kreuzfahrttag. Wir haben noch ein wenig Zeit und es gibt einen Cappuccino. Bei der Ankunft in Brac geht es erst einmal in einen Supermarkt, wir kaufen etwas zu Mittag. Mittagessen gibt es dann in Sutivan am Strand, mit den Füßen im Wasser. Danach geht es Richtung Milna, hier sind noch einige Steigungen zu bewältigen.
Wir hatten ja heute mit ca. 100 km auf Hvar gerechnet, so wird es heute nur ein ganz kurzer Trip. Ein Quartier haben wir schnell und so machen wir uns nur mit Badesachen zum Sonnen zur Maslinova – Bucht auf. Hier verbringen wir den gesamten Nachmittag. Zum Abendessen gibt es in Milna Burek. Lecker, Dieter und Burkhard sind ganz verrückt danach. Mit einem Gläschen Wein nach einer kurzen Weinprobe in Milna beschließen wir den Abend.


13. Tag –Dienstag, 13.05.2008
Milna /Brac – Pucisca / Brac
51 Km – 13,3 km/h


Um 08.10 Uhr brechen wir nach 2 Cappuccino für jeden in Milna auf. Erst noch schnell in Milna in den Supermarkt und Frühstück für unterwegs besorgen. Ab Milna geht es direkt in die Höhe. Schwitzen ist angesagt, obwohl es bewölkt ist. In Lozisca biegen wir nach rechts ab in Richtung Nerezisca. Es geht hier immer nur bergauf, ist aber im erträglichen Rahmen. Unterwegs in Dracevica gibt es in einer leeren Bushaltestelle erst einmal Frühstück. In Nerezisca füllen wir unser Trinkwasser wieder auf. Dann geht es die Serpentinen hinter Nerezisca hoch. 10 % Steigung auf 4 Kilometer Länge.


Oben angekommen ist auch schon der Abzweig zur Vidova Gora. Dass es hier auch teilweise noch mal so richtig steil ist, habe ich beim letzten mal mit dem Auto gar nicht so bemerkt. Ich hatte Burkhard und Dieter gesagt, dass es von hier an nur noch gemäßigt hoch geht. Ich muss mir einige Sticheleien anhören.
Oben angekommen, müssen wir erst einmal die winddichten Jacken auspacken, wir sind völlig durchgeschwitzt. Von Milna an, bis hier oben ging es immer nur bergauf. Wir haben jetzt 26 km Anstieg hinter uns und befinden uns auf 780 Meter Höhe. Der Ausblick ist toll, auch wenn es leicht bewölkt ist. Es ist unser höchster Punkt der Rundfahrt.


Wir bleiben ca. 1,5 Stunden hier oben und machen uns dann auf die Abfahrt nach Pucisca. Unterwegs in Praznice gibt es noch einmal in einer Konaba Cappuccino. Danach geht es über 5 km die steilen Serpentinen abwärts nach Pucisca.
Hier haben wir mit dem Quartier Glück. Superquartier mit Blick auf Pucisca. Vom Vermieter, Kroaten aus Bremen, die gerade das Haus für die Saison fertig machen, gibt es erst einmal einen leckeren Kaffee mit Blick auf Pucisca.
Am Abend geht es in das Lokal Lado zum Essen. Guter Tipp vom Vermieter. Nach dem Abendessen sitzen wir noch mit unserem Vermieter bei einem Glas Grappa auf der Terrasse und reden über Gott und die Welt. In der Nacht fängt es zu regnen an. Hoffentlich ist es Morgen wieder besser.
14. Tag –Mittwoch, 14.05.2008
Pucisca / Brac - Omis
57 Km – 16,4 km/h


Wir stehen um 06.30 Uhr auf. Es ist stark bewölkt mit unheimlich hoher Luftfeuchtigkeit. Nach einem Blick in den Wetterbericht im Fernsehen soll es vielleicht wieder Schauer geben. Burkhard hat Frühstück im Ort besorgt. Als er wieder oben am Apartment ist, ist er völlig durchgeschwitzt. Es gibt Frühstück auf der Terrasse. Gegen 10.00 Uhr brechen wir dann doch auf. Es klart auf. Burkhard muss erst noch ein Werkzeuggeschäft aufsuchen. Schrauben an seiner Lenkertasche sind herausgebrochen. Die muss repariert werden.
Danach geht es Richtung Supetar. Wir fahren an der Küste entlang. Es geht immer nur rauf und runter. Windjacke an- ausziehen. Dieter geht es wieder besser, jetzt hat Burkhard sich offensichtlich erkältet. Er klagt über Halsschmerzen. Die Fähre erreichen wir um 12.30 Uhr Wir sehen sie schon kommen und müssen nur kurz die Tickets holen und können sofort auf die Fähre durchfahren. Nach 1-stündiger Überfahrt sind wir wieder in Split. Auf dem Weg nach Omis machen wir erst einmal bei Lidl halt. Einkaufen für heute Abend ist angesagt. Mit vollgepackten Rädern geht es dann Richtung Nemira. Unsere Zimmer sind auch noch vorhanden. Danke Ivo Baucic. Mit den eingekauften Sachen gibt es dann am Nachmittag auf dem Balkon erst einmal ein ausgiebiges Essen. Am Abend geht es zu Fuß nach Omis. Hier findet ein Gesangsvortrag mit kroatischen Liedern statt. Wir setzten uns dazu. Es ist richtig voll und toll. Um 23.30 Uhr geht es dann zu Fuß zurück.


15. Tag – Donnerstag, 15.05.2008
Nemira
18 Km – 15,4 km/h


Nach dem Frühstück fahre ich zusammen mit Dieter nach Lovka Rogoznica Freunde besuchen. Burkhard will nicht mit, seine Erkältung ist etwas schlimmer geworden und er bleibt in der Sonne auf dem Balkon. Den Weg nach Lokva Rogoznica fahren wir in einem durch. Das habe ich das erste mal geschafft, da es zuletzt doch sehr steil wird. Irgendwann ist immer das erste Mal. Wir bleiben bis zum Nachmittag und machen uns dann an die Abfahrt. Burkhard wartet schon und zu Fuß geht wieder zu Fuß nach Omis. Am Abend essen wir in der Konoba Of Cein. Bettruhe gegen 23.00 Uhr.


16. Tag – Freitag, 16.05.2008
Split
0 Km


Heute geht es mit dem Bus nach Split. Nach ca. 1 Stunde erreichen wir den Hafen. Stadtbesichtigung ist angesagt. Es folgt ein Rundgang durch den alten Palast. In den Katakomben ist eine Ausstellung von einzelnen Regionen in Kroatien. Hier werden landestypische Spezialitäten vorgestellt. Mittags essen wir in der Altstadt. Zur Rückkehr nehmen wir einen Kleinbus. Schnell und billiger. Wir müssen allerdings noch etwas warten.
Wir steigen in Omis aus. Nach einem Eis geht es zu Fuß nach Nemira. Es gibt Cappuccino auf dem Balkon. Dieter will unbedingt noch ins Wasser. Er wagt es, es ist allerdings noch ganz schön kalt. Es zieht langsam zu. Wir müssen noch zusammen packen. Morgen geht es nach Hause. Die Räder setzten wir schon auf den Gepäckträger, so müssen wir morgen früh nur noch die letzten Sachen in den Pkw packen und können sofort los. Am Abend sitzen wir noch mit unserem Vermieter Ivo Baucic auf der Terrasse. Was ist das ? Am Strand sehen wir auf einmal eine Gruppe von 4 Delphinen. Als ob sie uns verabschieden wollen. Es geht um 22.30 Uhr ins Bett.
17. Tag – Montag, 17.05.2008
Heimreise
Ca. 1500 km


Der Wecker schellt um 04.00 Uhr. Wir haben einen langen Tag vor uns. Vor der Abfahrt gibt es noch schnell einen Cappuccino. Es geht um 05.10 Uhr los. Burkhard fährt als erster. Dieter hat sich hinten noch einmal hingelegt. Wir kommen gut voran. Unterwegs wechseln wir uns einige Male ab. Die Rückfahrt klappt besser als erwartet. Es ist der letzte Bundesligaspieltag. Unterwegs hören wir die Bundesliga. Gegen 18.30 Uhr sind wir bei Dieter zu Hause. So schnell waren wir noch nie. Wir sind nicht gerast, einfach nur gut durch gekommen. Danach bringt Burkhard mich nach Hause und er selber will auch nur noch schnell nach Hause.
Fazit:

Ich bedanke mich auch im Namen meiner beiden Mitfahrer bei allen, die uns mit vielen guten Worten und Taten unterstützt und somit die Fahrt erst ermöglicht haben. Wir hatten bei beiden Touren keinen Sturz oder eine Panne. Wir haben das ganze als Urlaubsfahrt betrachtet. Daher resultieren auch die niedrigen Durchschnittsfahrwerte, die sich auch daraus ergeben, dass wir bei Besichtigungen in den einzelnen Städten die Räder geschoben haben. Die Strecke war diesmal nicht so lang wie die erste, was u.a. auch daran lag, dass wir Hvar auslassen mussten. Dafür hatten die Steigungen erheblich mehr Qualität als bei der ersten Tour. Ohne Radfahrvorbereitung ist so eine Tour nicht zu bewältigen. Ich meine, wir waren ganz gut vorbereitet. Wir haben jetzt einen Großteil von Kroatien abgeradelt. Es fehlt zwar noch einiges, alles kann man aber nicht sehen. Genau wie bei der ersten Tour hat es wieder viel Spaß gemacht. Es hat nicht alles geklappt (von Hvar nicht von der Fähre runter gekommen). Über eine neue Tour haben wir noch nicht gesprochen. Mal schauen ob sie kommt. Wohin, wer weiß ?

680 Km Gesamtstrecke
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